Mojácar und die Costa de Almería, unser Winterfavorit
26. Dezember 2019Für Freisteh-Liebhaber ist im Winter die Küste zwischen Águilas und Mojácar fast schon ein Muss. Hier gibt es viele Orte am Meer, an denen man ungestört die wunderschöne Umgebung genießen kann. Für uns war diese Kulisse perfekt für die Weihnachtstage.
Vor Weihnachten ist es in Spanien nicht anders als bei uns: alle kaufen schnell und viel ein. Schon am Tag vor Heiligabend war deshalb Hektik angesagt, die sich zum Glück nicht auf uns übertragen hat.
Wir schoben einen Stadtbesuch in Vera ein. Wir hatten gehört, dass es hier viele Töpfereien gibt. Gefunden haben wir keine einzige. Dafür haben wir eine unaufgeregte Stadt erlebt, in der es ganz normal zugeht. Ein kleiner Rundgang reichte uns, bevor wir im örtlichen Mercadona für unser eigenes „Festmenü“ einkauften. Dort war es ziemlich wuselig, aber wir bekamen alles, was wir wollten.
Von Vera nach Garrucha
Der Kühlschrank wurde randvoll. Bis das alles erledigt war, war es fast schon Zeit für ein spanisches Mittagessen. Und das wollten wir nicht in Vera, sondern in Garrucha einnehmen. Dort gibt es einen Fischereihafen und eine Fischauktion, weshalb es heißt, der Fisch sei dort besonders frisch. Also mussten wir da natürlich hin.
Als wir vor einem Haus an der Uferpromenade einparkten, kam eine sehr ungeduldige Xantippe heraus, die uns vor ihrem Haus verscheuchen wollte. Weil es reichlich Parkplätze gab, parkten wir nochmal um. Micha dachte an Klingelstreiche während der Siesta als Rache, ich fand das übertrieben. Sagte ich schon, dass die Sonne aus allen Knopflöchern schien? In der Sonne war uns mit unsern Jeans fast zu warm. Einkehr war dann an einem Chiriguito am Ende der Promenade. Es gab… Fischplatte, was sonst? Für mich war sie perfekt, Micha hatte mit Gräten zu kämpfen. Er ist eben kein Profi-Fischesser.
Mojácar: nicht verpassen
Nach dem Essen ging es weiter nach Mojácar Pueblo. Das ist ein Ort, den ihr auf keinen Fall verpassen solltet, ein typisch andalusisches weißes Dorf. Im Sommer ist hier die Hölle los, aber jetzt im Dezember ist eine Menge Platz und Ruhe, um ganz gemächlich durch die Gassen zu schlendern. Der Ort liegt hoch auf einem Berg mit vielen wunderschönen Ausblicken bis zum Meer. Mit dem Wohnmobil kann man bequem auf einem Parkplatz am Rande der Altstadt parken und dann sogar mit einem Fahrstuhl hinauf fahren. Viele Worte muss ich wohl nicht machen, schaut euch einfach die Bilder an.
Schön in Mojácar Pueblo ist auch die Trinkwasserquelle, die fast tempelartig angelegt ist. Hier haben wir noch einige Liter Trinkwasser in Kanister gefüllt, bevor wir wieder zurück an die Küste fuhren. Einige Kilometer südlich von Mojácar Playa fanden wir einen ruhigen Platz am Strand, an dem wir eine angenehme Nacht verbrachten.
Entspannte Zeit in Mojácar Playa
Am Morgen des heiligen Abends warfen wir alle vorher schon erdachten Pläne über Bord und fuhren einfach nach Mojácar Playa, um dort ein bisschen durch den Ort und am Strand entlang zu bummeln. Ein Mittagessen in einer Strandbar und einfach das Seelebaumeln machten den Tag zu einem perfekt relaxten Urlaubstag. Und weil der Schlafplatz der vorherigen Nacht gut gewesen war, kehrten wir am Abend dorthin zurück.
Die Weihnachtsfeier war eher übersichtlich, aber nicht minder schön. Uns reichten Jamón Serrano, Käse, Gemüsestreifen und ein guter spanischer Rotwein für einen schönen Weihnachtsabend am Meer. Kartenspielen, Lesen und eine entspannte Atmosphäre waren mehr als genug. Die Wellen machten den Sound zum Einschlafen.
Der 25. Dezember ist hier in Spanien wie in den meisten anderen Ländern der eigentliche Weichnachtstag. Da wir nicht so viel Lust auf gestylte Leute in Restaurants hatten, machten wir zunächst eine kleine Tour in Richtung Süden. Wenigstens ein paar Eindrücke wollten wir noch vom Nationalpark Cabo de Gata mitnehmen. Weiter wollten wir nicht in den Süden fahren, schließlich müssen wir ja auch noch an den Rückweg denken.
Carboneras – schön mit Abstrichen
Die Strecke von Playa de Mojácar nach Carboneras ist nicht weit, aber landschaftlich sehr schön. Tief eingeschnittene Trockentäler und zerfurchte Felshänge mit immer wieder tollen Ausblicken aufs Meer machen den Reiz der Landschaft aus. Carboneras selbst ist im Prinzip ein richtig schöner Ort am Meer. Leider nur wird die Szenerie von einem riesigen und ausgesprochen hässlichen Kraftwerk dominiert, das leider den ganzen Zauber des Ortes zerstört. Schade! Für uns hatte Carboneras fast etwas Mexikanisches, die Farben des Meeres, die Palmen auf der Uferpromenade, die Architektur… Nur leider: dieses Kraftwerk.
Wir beschlossen, zu unserem Freistehplatz in der Nähe von Villaricos zurückzufahren, um dort unser weihnachtliches Grillmenü zu zelebrieren. Wir fanden wieder ein ruhiges Plätzchen auf einem Plateau über dem Strand, an dem wir den Tag und die Sonne genossen, bevor wir am späten Nachmittag den Grill in Gang setzten. Den Wellen lauschen, Kräuter sammeln, das Leben war einfach schön. Und Weihnachten schon wieder vorbei.