Auffahrkeile fürs Wohnmobil – Überflüssig oder nicht?
11. November 2021Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, stellt sich irgendwann die Frage: „Brauche ich eigentlich Auffahrkeile?“ Und genau da fangen die Diskussionen an. Manchen sind die Keile noch nicht genug. Sie setzen gleich auf Hubstützen. Für den Kastenwagen wäre da – naja – etwas oversized. Auffahrkeile fürs Wohnmobil sind eben ein bisschen Geschmackssache.
Warum braucht man eigentlich Auffahrkeile im Wohmobil?
Diese Keile sollen natürlich dafür sorgen, dass man absolut gerade steht. Denn nur dann kann zum Beispiel das Wasser aus dem Abfluss wirklich ablaufen. Nur dann liegt man wirklich gerade im Bett. Nur dann ist der Wasserspiegel im Glas wirklich horizontal. So what? Wir finden: Auffahrkeile fürs Wohnmobil sind überbewertet.
Fakt ist: selbst wenn ihr auf die Keile fahrt, steht ihr dann wirklich zu 100 Prozent gerade? Na klar, wenn wirklich Gefälle im Gelände ist und man deswegen fast aus dem Bett fällt, könnte es sinnvoll sein, den Kastenwagen auf einer Seite höher zu legen. Aber sonst? Ganz ehrlich, wenn der Untergrund wirklich so schräg ist, sollte man darüber nachdenken, sich einen anderen Platz zu suchen.
Es gibt natürlich auch Menschen, die sehr sensibel darauf reagieren, dass das Fahrzeug schräg steht. Sie können dann vielleicht nicht schlafen, wenn der Kopf auch nur minimal tiefer liegt als die Füße. Ich dachte auch, ich bin so jemand. Inzwischen weiß ich: so schlimm ist es auch nicht. Außerdem hat man beim Querbett ja ohnehin die Möglichkeit, sich andersrum ins Bett zu legen. Das haben wir manchmal auch schon gemacht.
DizZy hat ein Maxi-Fahrwerk. Das führt dazu, dass der ganze Kasten ohnehin schon ein bisschen nach vorn geneigt ist. Selbst wenn also der Untergrund richtig plan ist, haben wir eine leichte Neigung. Beim Clever Celebration 2017 ist der Abfluss der Dusche in Fahrtrichtung. Steht das Auto also auf einem geraden Untergrund, läuft das Wasser automatisch ab. Fährt man vorn auf Keile, kann es sein, dass es ein bisschen stehen bleibt.
Abzieher – und gut!
Dagegen hilft… ein Abzieher. Wir schubsen einfach nach dem Duschen das Wasser in Richtung Abfluss. Danach trocken wir den Boden mit einem Lappen – fertig! In fast vier Jahren haben wir die Keile insgesamt ungefähr drei Mal benutzt. Das war in den ersten Monaten. Da hatte ich das Gefühl, dass ich ein bisschen nach vorne taumele beim Aufstehen. Ob da die Auffahrkeile im Wohnmobil was gebracht haben? Keine Ahnung!
Inzwischen bleiben die Keile meistens zu Hause. Die brauchen nur Platz und sind beim Freistehen eh keine Option. Sie fristen derzeit ein karges Dasein in unserem Keller. Übrigens: im Waschbecken im Bad läuft das Wasser fast in jeder Lebenslage gut ab. Und in der Spüle? Da kann man etwas mit dem Lappen nachhelfen.
Für alle, die keinen Platz haben, aber auf gar keinen Fall auf die Keile verzichten möchten: es gibt tatsächlich einen Alternative zum Aufblasen. Die nennt sich Flatjack*, ist aber mit über 100 Euro pro Stück ganz schön teuer. Für diejenigen, die auf schräg stehen sehr sensibel reagieren, sind sie aber vielleicht eine Alternative.
Wenn ihr unsere Meinung hören wollt: nehmt andere Sachen mit und lasst die Auffahrkeile zu Hause!
[…] ich so. Unsere Duschtasse ist meist nicht sehr schmutzig. Schließlich duschen wir ja unterwegs. Nach dem Duschen wischen wir sie aus. Und wenn nicht geduscht wird, liegt ein einfacher Badezimmer-Teppich […]
[…] leere Flaschen (ja genau, so klappert es nämlich nicht). Ach ja: manchmal sind da auch noch die Auffahrkeile, obwohl die meistens zu Hause […]
[…] stark aufgepumpt werden. Das ist dann besonders praktisch, wenn der Untergrund uneben ist. Die Auffahrkeile könnt ihr dann nämlich beruhigt zu Hause […]
Ich finde Keile in keinster Form überbewertet. Ich stehe gerne auf Natur-Municipals in Frankreich und da brauche ich sie immer! Ich werde mir sogar höhere anschaffen. Mir geht es nicht um den Wasserabfluss, sondern auch um die Schiebetür, die sonst immer zufällt, bzw. aufgeht und um das Liegen im Bett. Ich bin morgens fix und fertig, wenn ich mit dem Kopf tiefer und grundsätzlich schief liege. Bei einem Bett von 110 cm Breite, wie in meinem Clever gibt es auch nicht viel Potential die Liegeposition anzupassen. Zudem habe ich keine Lust auf schöne Plätze zu verzichten nur weil sie schief sind. Wo ist das Problem Keile mitzuführen, bzw. drauf zu fahren? Ich habe eine kleine Wasserwaage zentral aufgeklebt, die ich vom Fahrersitz aus checken kann. So ist es kinderleicht den Kasten gerade zu bekommen, wenn man nicht den Luxus einer Luftfederung hat.
Jeder ist anders… Wie können ganz gut ohne.
[…] Camper haben Auffahrkeile dabei. Auch wenn sie nicht schwer sind: das Volumen trägt in manchem Laderaum doch sehr auf. Dabei […]
Guter Denkansatz. Leider schlafen mein Mann und ich Kopf an Fuß, also nicht klassisch nebeneinander. Warum? Man hat mehr Platz und hört sich nicht so direkt schnaufen. Da macht es schon Sinn wenigstens halbwegs grade zu stehen :).
Ihr habt übrigens eine prima Seite, Daumen hoch!
Hallo Isarfischerin,
danke für die Blumen, wir arbeiten täglich an uns!
Jeder Mensch ist anders, deswegen kann man auch einfach keine allgemeingültigen Tipps für das Leben und Urlauben im Kastenwagen geben. Aber ein bisschen Orientierungshilfe in Sachen Für und Wider, das geht dann schon.
Falls du noch Tipps für uns hast oder dir ein Thema fehlt: her damit!
Weiterhin viel Spaß beim Lesen!