Wintercamping Kastenwagen: Wie bleibt die Kälte draußen?
29. September 2020Viele Camper motten im Winter ihr Wohnmobil oder ihren Kastenwagen ein, weil es ihnen zu kalt ist. Das verstehen wir gar nicht. Denn wenn ihr das Fahrerhaus von außen isoliert, habt ihr es innen richtig kuschelig. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die alle ihren Reiz haben.
Es gibt so viele schöne Winterziele. Sei es ein Weihnachtsmarkt oder einfach eine schöne Stadt: auch zwischen Oktober und März kann man viel unternehmen. Deshalb müsst ihr noch lange nicht ins Hotel gehen. Klar ist: der Kastenwagen und auch das Wohnmobil ist kein Haus. Deshalb gibt es immer ein paar Schwachstellen, an denen die Kälte eindringt. Aber das kann man zumindest abmildern.
Wintercamping Kastenwagen: Fahrerhausisolierung ist Pflicht
Das größte Einfallstor für Kälte beim Wintercamping im Kastenwagen ist das Fahrerhaus. Hier macht sich bemerkbar, dass der Kastenwagen – und auch das teilintegrierte Wohnmobil eben nichts anderes als ein Auto ist. Front- und Seitenscheibe sind aus Sicherheitsglas. Und das ist auch gut so. Aber sie kühlen bei niedrigen Temperaturen ganz schön aus. Wenn es dann drinnen warm ist, entsteht ein Problem, das keiner mag: Kondenswasser.
Ihr könnt lüften, so viel ihr wollt, das Kondenswasser lässt sich kaum vermeiden. Dagegen hilft eine Scheibenabdeckung. Die gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen. Und auch die Kosten für solche Artikel fürs Wintercamping können sehr unterschiedlich sein.
Du magst Weihnachtsmärkte? Wir hätten da ein paar Tipps für dich:
Scheibenabdeckung hilft gegen Kälte im Kastenwagen
Wir selbst nutzen eine ganz einfache Scheibenabdeckung*, wie sie auch bei Pkw üblich sind. Für uns hat sie den Vorteil, dass sie unterwegs wenig Platz wegnimmt und sich sehr schnell anbringen lässt. Nachteil ist, dass sie die Seitenscheiben nicht abdeckt, was natürlich dort Kondenswasser zur Folge hat. Trotz allem: die riesige Frontscheibe ist damit gut abgedeckt und die Kälte bleibt ganz gut draußen.
Wer mehr will, kann eine Art Mittellösung wählen. Das wäre dann eine Abdeckung, die sowohl die Front- als auch die Seitenscheibe isoliert*. Vorteilhaft ist es, wenn sie auch über die Lüftungsschlitze reicht. Denn durch sie kann vor allem Wind sehr gut eindringen. Solche Abdeckungen gibt es von verschiedenen Herstellern, zum Beispiel von Hindermann*. Damit sie gut passt und nicht vom Winde verweht wird, solltet ihr auf jeden Fall darauf achten, dass sie genau für euer Fahrzeug gemacht ist.
Fahrerhausabdeckung für Wohnmobil: so bleibt es warm
Wer beim Wintercamping mit seinem Kastenwagen längere Zeit auf einem Stell- oder Campingplatz steht, wird sich vielleicht für die Luxusvariante der Fahrerhausisolierung* entscheiden. Das sind zeltähnliche Abdeckungen, die das Fahrerhaus bis zum Boden bedecken. Sie isolieren auch den Motorraum und die gesamten Türen von außen und schützen so noch effektiver vor Kälte. Klar ist: solche Lösungen brauchen während der Fahrt wesentlich mehr Platz. Und auch die Anbringung ist etwas aufwändiger. Vor allem bei Wind kann man mit so viel Flächen ganz schön kämpfen. Ist sie aber einmal angebracht, ist sie ein wirklich guter Schutz gegen Kälte. Das spart nicht nur Heizenergie, es macht den Innenraum einfach kuscheliger. Wenn ihr so eine Abdeckung favorisiert, bedenkt bitte, dass sie viel Platz braucht. Wenn ihr sie nass einpacken müsst, ist es noch schwieriger. Der Schutz ist natürlich mega!
Was übrigens zwar gut isoliert, aber Kondenswasser nicht verhindern kann, sind die gesteppten Scheibenisolierungen mit Saugnäpfen*. Sie halten zwar die Kälte ganz gut draußen. Aber trotz allem ist es drinnen wärmer. Und so bildet sich eben doch Kondenswasser. Dafür sind diese Isolierungen natürlich perfekt auf die entsprechenden Scheiben zugeschnitten und bieten darüber hinaus einen guten Sichtschutz.
Was macht ihr gegen die Kälte? Schickt uns eure Lösungen!
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Nette Empfehlungen aber für z.B. einen kurzen Städtetrip m.E. zu aufwendig, auffällig und teuer.
Ich habe mir eine 10€ Decke bei IKEA gekauft und diese mit einer Holzleiste unterhalb der Öffnung des Dachstaukastens fix montiert. Dazu vier Druckknöpfe und Laschen, fertig.
Vorteile:
Aufgerollt prima verstaut ohne Platzverlust und nebenbei ein effektiver „Prallschutz“ für den Kopf
Kann runtergelassen täglich im Winter genutzt werden – Fahrerhaus wird wesentlich schneller warm
Beim freien campen in der Stadt fällt mit dieser Decke nicht auf das man im Fahrzeug übernachtet und der Wohnraum wird schneller warm
Nachteil:
Es geht der „Wohnbereich“ im Fahrerhaus mehr oder weniger verloren – ist uns aber wurscht, wer möchte im Winter bei einem Städtetrip großartig campen? Nebenbei – wir nehmen für solche evtl. „unter Null Grad“ Trips auch nur einen 5l Kanister Wasser mit – erspart irgendwelchen „Winterfestfirlefanz“ der beim Kastenwagen eh nicht recht funktioniert.
Gute Idee! Hast du ein Foto davon, dann könnten wir das hier vorstellen? Wir haben über so einen Vorhang nachgedacht. Aber für uns ist es wichtig, dass wir abends mal gemütlich zusammensitzen können und genau da stört ein solcher Vorhang. Diese Woche stelle ich in einem zweiten Teil weitere Kleinigkeiten vor, mit denen wir unseren Innenraum warm halten. Wie gesagt, uns ist dabei wichtig, dass wir das ganze Fahrzeug wie gewohnt nutzen können und nicht das gesamte Fahrerhaus abtrennen.
[…] die verschiedenen Möglichkeiten, das Fahrerhaus von außen zu isolieren, kannst du hier weiterlesen. Aber natürlich geht noch mehr. Nicht nur für die Isolierung ist ein […]
Wir isolieren nur die Wohnkabine (mit Teppichboden übrigens, niemals mehr ohne! Jahrelang hatten wir schon im Spätsommer kalte Füße im Kasten, jetzt nicht einmal mehr im Winter) und zwar ebenfalls mittels eines isolierenden Vorhangs – auf Vorhangstange unterhalb der Öffnung Dachstaukasten angebracht. Wird allerdings nicht hochgerollt, sondern rechts und links mit Raffhaltern zusammengehalten.
Der von Euch erwähnte Nachteil: Solange wir wach sind, muss der Vorhang offen bleiben, weil halt einer auf dem Fahrersitz sitzt. Ok, ist so, in der Zeit muß gegen die Fahrerhauskälte angeheizt werden.
Es gibt aber zwei weitere Vorteile beim Vorhang: Beim Parken Sichtschutz ins Fahrzeug, ohne die verräterischen Verdunkelungsrollos im Fahrerhaus zuziehen zu müssen. Und: Isoliert auch andersrum. Bei Fahrten im Hochsommer muß die Aircon nur das Fahrerhaus kühlen, weil die Wohnkabine abgetrennt ist. Und im Tiefwinter wird die Fahrerkabine durch die Motorheizung viel schneller warm.
Hallo Wintercamper
Ich fahre im Februar 2023 nach Nordschweden und habe folgende Vorbereitungen bei meinem Kastenwagen Bj. 2013 vorgenommen. Soweit möglich habe ich sämtliche Türen mit Luftpolsterfolie ausgestopft. Für das Fahrerhaus habe ich eine Abdeckung die über die Front- und Seitenscheiben reicht angeschafft. Den Boden habe ich mit einem Teppich mit Schaumrücken belegt. Wasserleitungen, soweit sichtbar, habe ich isoliert, wie auch der Wassertank. in den Abwassertank werde ich Frostschutz beimischen. 90lt Abwasser reichen für rund zwei Wochen, da ich alleine unterwegs sein werde. Bei Stromanschluss heize ich mit einem Heizstrahler um Gas zu sparen. In der Nacht werde ich nicht über 10 Grad heizen. Bei grosser Kälte werde ich einen Schneewalm ums Mobil erstellen um Zugluft unters Fahrzeug zu verhindern.
Mal sehen ob es funktioniert.
Viel Erfolg und gute Fahrt!
Moin zusammen,
das viel größere Problem ist für mich die Tür: Kasten wunderbar erwärmt, alles stimmt, aber einmal Schiebetür auf, ist die Wärme weg
habt ihr dafür eine Idee/Lösung?
LG
Mirco
Naja, jede Tür ist ein Problem. Wir machen sie normalerweise nicht ganz und nicht lange auf, wenn es kalt ist. Manch einer installiert auch hier einen Vorhang…