Wohnmobil Zubehör, das wir nicht brauchen

Wohnmobil Zubehör, das wir nicht brauchen

26. Januar 2019 12 Von Frauke von Clever unterwegs

Seit Januar 2018 sind wir im Kastenwagen unterwegs. Einiges an Zubehör hatten wir schon vorher. Und manches davon haben wir nie gebraucht. Denn erstens kommt es immer anders, und zweitens als man denkt. Hier lest ihr, was für uns entbehrlich ist.

Bevor wir unseren DizZy hatten, waren wir tatsächlich noch nie mit einem Wohnmobil unterwegs. Das war auch der Grund, warum unsere Übergabe sicher etwas länger gedauert hat. Und dann ging es los. Die wichtigste Nachricht: wir haben nichts bereut. Zeit für ein kleines Resümee. Denn aus unserer heutigen Erfahrung würden wir manche Dinge anders machen.

1. Markise? Für uns überflüssig

Wir dachten, so eine Markise sei schon praktisch. Man sitzt entspannt im Schatten vor dem Wohnmobil und lässt den lieben Gott einen guten Mann sein. Im Prinzip… ja. Aber: bei unserem Campingverhalten klappt das nicht so gut. Denn wir stehen sehr oft frei. Und da verbietet es sich nun einmal, die Markise auszufahren. In diesem einen Jahr gab es zwei Situationen, in denen wir zur Markise gegriffen haben.

Beim ersten Mal verschwand die Sonne nach einer halben Stunde hinter dem Berg und die Markise wurde überflüssig. Beim zweiten Mal kam kurze Zeit später Wind auf und wir hatten Angst, dass es entweder die Markise oder unseren DizZy zerreißt. Ihr seht also, für uns ist so eine Markise nix. Wer länger an einem Ort bleibt und es sich dort so richtig gemütlich macht, für den mag das im Sommer schon eine Option sein. Wir würden inzwischen eher entweder auf eine Kederschiene mit Sonnensegel setzen oder auf kleine Sonnenschirme, die wir bei Bedarf am Stuhl befestigen könnten. Wir finden, die Markise ist ein Wohnmobil Zubehör, das man nicht wirklich braucht.

2. Gasheizung mit Gasflaschen, kompliziert in Europa

Wir haben eine Truma-Gasheizung mit Gasflaschen. Dazu kommt die Duocontrol, die dafür sorgt, dass wir erstens die Gasflaschen während der Fahrt nicht abdrehen müssen und zweitens den automatischen Flaschenwechsel für uns erledigt. Das ist schon mal praktisch und funktioniert sehr gut. Im Winter ist es schön warm und das warme Wasser ist auch verfügbar, wenn man es braucht. Aber: im Ausland ist man sehr schnell mit seinem Latein und vor allem mit den Gasflaschen am Ende.

Denn nur in wenigen Ländern gibt es die grauen deutschen Flaschen im Austausch. In Frankreich oder Spanien sieht es schon anders aus. Da braucht es Adapter, Regler undundund. Wer in mehreren Ländern unterwegs sein will, kann da schon mal verzweifeln, vor allem, wenn er mit zwei vollen Flaschen losfährt, wie wir es gemacht hatten. Am Ende waren wir mit insgesamt drei Gasflaschen unterwegs. Die passten natürlich nicht in unseren Gaskasten.

Wenn wir uns noch einmal entscheiden müssten, würden wir eher auf eine Dieselheizung setzen. Das würde dreierlei vereinfachen: erstens wäre das leidige Flaschenproblem im Ausland erledigt. Zweitens würde der Flaschenwechsel entfallen. Und drittens hätten wir mehr Platz im Laderaum. Denn der Gaskasten würde in diesem Fall ja überflüssig. Alternative könnte ein Unterflur-Gastank sein. Bei Kosten von ungefähr 1.000 Euro für die Nachrüstung aber ein recht kostspieliges Unterfangen.

3. ACSI-Karte, für uns keine Option

Anfang des Jahres 2018 hatten wir uns die ACSI-Karte gekauft. Wir dachten, dass die Ermäßigung bei Campingplätzen für uns eine gute Sache sei. Und so ein Offline-Verzeichnis der Campingplätze in Europa erschien uns auch nützlich. Die Investition von knapp 18 Euro fanden wir ok.

Schon hatten wir bestellt und nach kurzer Zeit kam das Paket bei uns an. Die Karte begleitete uns das ganze Jahr hindurch, nur… wir hatten äußerst selten Lust darauf, wirklich auf einem Campingplatz zu stehen. Und wenn, dann war entweder keine Nebensaison oder der Platz akzeptierte die Karte nicht.

Auch während unserer Winterreise nach Spanien haben wir die Karte nur insgesamt drei Mal eingesetzt. Und im Winter sind die Campingplätze dort ohnehin nicht teuer. Dazu kommt: das Verzeichnis auf Papier finden wir sehr umständlich. Im Zeitalter von Apps ist das nicht mehr unsere Art zu suchen. Na klar hätten wir uns die ACSI Camping App holen können. Da wir aber ohnehin nicht so die Campingplatz-Camper sind, hat sich das für uns nicht gelohnt. Das Jahr 2019 wird bei uns ohne ACSI laufen.

4. Naviceiver Xzent X-F220

Wir dachten, ein Navigationsgerät speziell für Camper wäre nützlich für uns. Allerdings merkten wir auch sehr schnell, dass die ganz schön teuer sind. Vergleichsweise günstig war unser Radio- und Navigationsgerät von Xzent.* Es erfüllt zwar seinen Zweck. Aber so richtig zufrieden sind wir nicht. Wir hatten im Vorfeld viel recherchiert, welches Wohnmobil Zubehör das richtige für uns wäre. Auch der Naviceiver gehörte dazu.

Entscheidender Nachteil ist für uns, dass es kein Android Auto beherrscht. Manchmal würden wir gern unsere Smartphones koppeln und zum Beispiel Google Maps zur Navigation nutzen. Weil aber das Xzent software-mäßig immer hinter den Handys herhinkt, ist das ein schwieriges Unterfangen. Kurz nach dem letzten Update des Xzent bekamen unsere Honor-Smartphones ein Update auf Android 9. Und schon lässt sich nichts mehr koppeln.

Leider ist auch der DAB+ Empfang des Gerätes nicht besonders. Wir hatten eigentlich darauf gesetzt, dass wir damit in den meisten Gegenden Deutschlands glasklaren Empfang hätten. Das ist leider nicht der Fall.

Trotz allem: das Gerät ist nicht schlecht. Die Navigation klappt sehr gut, man kann die Eckdaten seines Fahrzeugs einstellen und ist auf diese Weise sicher, dass man wirklich nur in die Straßen gelotst wird, in die man auch hineinpasst. Es sind viele Campingziele hinterlegt und die Adresseingabe ist auch ok.

Update Mai 2019: Inzwischen haben wir umgerüstet. Auf ein Android-Radio von Pumpkin. Dazu haben wir einen extra Beitrag verfasst.

Wohnmobil Zubehör: vorher genau überlegen

Jetzt nach einem Jahr wissen wir: man sollte sein Campingverhalten kennen, bevor man sein Zubehör ordert. Das war bei uns nicht der Fall, schließlich waren wir vorher niemals mit einem Wohnmobil unterwegs gewesen. Für uns ist das nicht tragisch. Sollten wir uns eines Tages von unserem lieb gewordenen DizZy trennen, würden wir ein paar Dinge anders machen. Aber für einen Kastenwagen würden wir uns auf jeden Fall wieder entscheiden.

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