Wohnmobil Stellplatz reservieren: geht’s noch?

Wohnmobil Stellplatz reservieren: geht’s noch?

23. Juni 2019 8 Von Frauke von Clever unterwegs

Es ist eine Binsenweisheit: mehr und mehr Wohnmobile sind auf unseren Straßen und Campingplätzen unterwegs. Und das führt, gerade während der Hauptsaison und an Feiertags-Wochenenden zu brechend vollen Stellplätzen. Aber soll man wirklich einen Wohnmobil Stellplatz reservieren? Das ist doch irgendwie… seltsam!

Ganz ehrlich, ich reserviere am liebsten gar nichts. Vor allem keinen Stellplatz. Das ist doch gerade das Schöne am Wohnmobil, dass man einfach so drauflos fahren kann. Dann kann es eben vorkommen, dass man keinen Platz mehr bekommt. Oder eben nicht den tollen mit Aussicht. Na und? Es ist doch klar, dass zur Hochsaison an den Hotspots was los ist. Wer das nicht will, hat zwei Möglichkeiten: Entweder an anderen Tagen fahren oder eben damit leben. Eine dritte Variante wäre es, einfach zu Hause zu bleiben.

Wohnmobil Stellplatz reservieren wenn es voll sein könnte?

Bei uns ist es so, dass wir vor allem an stark frequentierten längeren Wochenenden unterwegs sind. Wir gehören zur arbeitenden Bevölkerung und nehmen uns eben genau dann Zeit, wenn wir es auch mit einem Feiertag verbinden können. Da rechnen wir eben damit, dass wir nicht allein sein können. Wenn wir das unbedingt wollten, müssten wir irgendwas anders machen.

Oder wir müssten an andere Orte fahren. Orte, die vielleicht weniger  bekannt sind. Und ganz Neues entdecken. Da sind dann einfach weniger Leute. Aber einen Wohnmobil Stellplatz reservieren, das wollen wir nicht. Zur Not findet sich immer ein Plätzchen irgendwo auf einem Parkplatz oder in der Natur. Für die reine Übernachtung taugt das immer. Viele Plätze finden wir mit Park4Night.

Wir können auch ohne Stellplatz leben

Die ganzen Einrichtungen auf den Stellplätzen nutzen wir meistens sowieso nicht. Wir brauchen keinen Strom, wir haben Solar auf dem Dach. Und unsere Toilette und Dusche haben wir auch dabei. Da kann uns eigentlich nichts passieren. Wenn wir wirklich ganz sicher gehen wollen, dass wir einen phantastischen Platz an einem tollen Ort haben wollen, dann reservieren wir einen Campingplatz.

Das haben wir zum Beispiel zur Tulpenblüte an Ostern gemacht. Das war auch deswegen nötig, weil das mit dem Freistehen in den Niederlanden eher schwierig ist. In Deutschland hätten wir auf eine solche Reservierung verzichtet. Da hätte sich sicherlich ein Plätzchen irgendwo in der Natur gefunden. Beim Wohnmobil Stellplatz finden wir das Reservieren eher lästig.

Stellplatz freihalten geht gar nicht

Richtig schlimm wird es, wenn Leute aber Plätze freihalten. Da stehen dann Stühle und das Wohnmobil macht einen Tagesausflug. Und das auf Plätzen, auf denen eine Reservierung gar nicht vorgesehen ist. Das ist wie mit den Handtüchern auf den Liegen im Hotel: geht gaaar nicht!

Der Grund für die mehr und mehr frequentierten Stellplätze ist ja schnell gefunden. Der aktuelle Wohnmobil-Boom muss zwangsläufig dazu führen, dass auch die Stellplätze überquellen. Städte, Gemeinden und Investoren reagieren offenbar kaum auf diese Chance. Dabei hätte wohl so mancher Ort die Möglichkeit, einfach mal zum Testen ein Schild aufzustellen, das das Übernachten mit dem Wohnmobil erlaubt. Sollte sich das dann als magischer Anziehungspunkt herausstellen, kann man mit Infrastruktur nachlegen.

Warum zögern die Gemeinden?

Es ist ja nicht so, dass jedes Wohnmobil unbedingt einen Stromanschluss, Ver- und Entsorgung braucht. Viele, die auf der Durchreise sind, freuen sich über ein angenehm lauschiges Plätzchen, an dem sie sicher und bequem übernachten können. Dass auch diese Menschen Geld in einen Ort bringen können, hat sich offenbar noch nicht herumgesprochen.

Wir jedenfalls werden es auch in Zukunft halten wie bisher: wir reservieren nichts. Geschadet hat es uns bisher noch nicht.

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