Ruf‘ – mich – (nicht) – an!
15. September 2022Wohnmobil-Händler: wollen sie nicht kommunizieren?
Der Camping-Boom hält an. Wer ein Wohnmobil kaufen möchte, muss sich ganz hinten anstellen. Und auch beim Zubehör oder beim Service heißt es: bitte warten. Wenn überhaupt jemand antwortet. Das hat sich auch in einer aktuellen Studie gezeigt.
Gefühlt hatten wir es ja schon lange. Jetzt hat eine (wenn auch nicht repräsentative) Studie an den Tag gebracht, dass so mancher Camper ganz schön lange darauf warten darf, dass ein Wohnmobil-Händler oder eine Werkstatt seine Anfrage beantwortet. Wenn es richtig schlecht läuft, bekommt er auch mal gar keine Antwort.
Wohnmobil-Händler: es gibt keine Antwort
Eine Unternehmensberatung aus Bad Camberg hat die Probe aufs Exempel gemacht: hier hat man 30 Wohnmobil-Betriebe kontaktiert. Die Fragen, die man gestellt hatte, waren nicht sonderlich kompliziert. Man wollte eine Toilette nachrüsten. Das Schockierende war, dass von den 30 angeschriebenen Betrieben nur 19 überhaupt geantwortet hatten. Elf taten das innerhalb eines Zeitraums von drei Stunden, je weitere vier nach 24 beziehungsweise 72 Stunden.
Die restlichen zwölf haben einfach gar nicht geantwortet. Offenbar möchte man in diesen Betrieben keinen Kontakt per E-Mail haben. So mancher Betrieb rief dazu auf, doch anzurufen. Das Ergebnis war, dass dort niemand erreichbar war. Auf diese Weise kam es insgesamt nur zu 44 Prozent tatsächlich positiven Ergebnissen.
Kauf‘ doch woanders!
Auch gab es Antworten wie „Sie können gerne über unseren Zulieferer Frankana/Freiko Onlineshop diverse Campingtoiletten sich anschauen und über uns dann auch bestellen.“ Für den Anfragenden ist dies nicht wirklich hilfreich. Dass es Camping-Produkte bei den einschlägigen Händlern gibt, ist ja hinreichend bekannt.
Leider, leider deckt sich diese Untersuchung auch mit unseren Erfahrungen. Anfragen bei Händlern bezüglich der Nachrüstung oder Reparatur von wasauchimmer bleiben oft unbeantwortet oder man bekommt den schlauen Tipp, doch bitte anzurufen. Wenn man das dann tut, geht niemand ans Telefon oder man verspricht zurückzurufen, was dann niemals passiert.
Sicher, diese Misere ist der aktuellen Situation geschuldet. Der Camping-Boom trifft auf Lieferengpässe und dazu noch fehlendes Personal. Die Wohnmobil-Händler haben offenbar keine Ideen dafür, wie sie damit umgehen sollen. Klar aber ist: die Camper merken sich das. Und werden am Ende wohl eher den Betrieben und auch den Marken treu sein, bei denen sie schon jetzt gut behandelt werden. Einen langen, aber informativen Beitrag zu diesem Thema liefert der Kollege Mark von bergbrise-camping:
Ähnliche Erfahrung haben wir auch gemacht. Dazu kam dass bei Rückgabe des Mietcampers ein Schaden an der Markise festgestellt wurde und die Kaution von 1000.- Kommentar- und Quittungslos eingezogen wurde. Vor Ort wurden wir abgewimmelt und selbst auf mehrere Anrufe und Emails, keine Reaktion. Der renomierteste und größte Fachhändler der Region, dachten wir zumindest. Ich gehe davon aus, daß das eine gängige Art des Händlers ist, die (Schwarzgeld-) Kasse aufzubessern. Bin mal gespannt was bei meinem Anruf bei der Steuerprüferin rauskommt.