In Worms mit den Erben von Siegfried
6. August 2018Unser Kastenwagen bringt uns nicht nur in die Natur. Nachdem wir schon Ende April das SWR3 Comedy-Festival in Bad Dürkheim besucht hatten, war jetzt ein anderes kulturelles Highlight in Rheinland-Pfalz dran: die Nibelungen-Festspiele in Worms. Als wir die Tickets kauften, ahnten wir allerdings noch nicht, wie heiß es werden würde…
Im Vorfeld hatten wir schon festgestellt, dass Worms kein Eldorado für Wohnmobile ist. Dazu kam, dass wir bei über 35 Grad Tagestemperatur dazu neigten, abends die Stadt wieder zu verlassen. Einen Tipp dafür lieferte uns die Clever-Gruppe bei Facebook.
Tipps aus der Facebook-Gruppe
Nachdem wir dort unsere Frage gestellt hatten, gab man uns innerhalb kürzester Zeit den Tipp, in Worms in der Engelmannstraße zu parken und von dort zu Fuß zum Dom zu gehen, wo die Festspiele stattfinden. Nach der Vorstellung kehrten wir dorthin zurück und verließen Worms. Wir nutzten den kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz in Osthofen am Stadion.
Der war zwar nicht sehr romantisch, aber dort ging wenigstens ein bisschen Wind. Und: wir waren die einzigen dort. Das bescherte uns zwar trotzdem keine ganz ruhige Nacht, war aber insgesamt angenehm. Leider fand irgendwo in der näheren Umgebung eine Party statt, deren Musik uns nach ein Uhr nachts in den Schlaf wiegte…
Die Festspiele waren grandios. Nur haben wir leider sehr geschwitzt. Viel hätte es uns im Vorfeld geholfen, wenn wir gewusst hätten, ob die Zuschauer tatsächlich die Kleiderordnung einhalten. Auf den Tickets stand: festliche Kleidung. Als Frau kann man das ja noch aushalten. Aber als Mann im Anzug mit Krawatte? Micha entschied sich für eine schwarze Hose in Kombination mit einem weißen Hemd. Und, was soll ich sagen? Er gehörte zu den besser gekleideten Menschen im Publikum.
Ein Brunnen voll Blut
Grandios, warum? Schon beim Betreten des Geländes war man beeindruckt von einem Brunnen voll Blut (naja, rot gefärbtes Wasser war es). Im Park neben dem Dom waren Zelte und Pavillons aufgebaut. Dort gab es Essen und Trinken zu sehr vernünftigen Konditionen. Nach dem heißen Fußweg durch die Stadt konnten wir uns hier im Schatten abkühlen und auch etwas essen.
Um 20.30 Uhr ging die Vorstellung los. Eine beeindruckende Szenerie mit dem Wormser Dom als Kulisse. Und auch wenn die Geschichte vielleicht nicht so wahnsinnig spannend war, so war es ein tolles Erlebnis, weil die Inszenierung sehr besonders war. Große Leinwände zeigten die Gesichtszüge der Schauspieler, sodass man auch von hinten sehr gut sehen konnte. Leider durfte man während der Aufführung nicht fotografieren, deshalb findet ihr bei uns nur wenige Fotos.
Ein Highlight war aber der Gesang. Hunnenkönig Etzel (Attila) stammte wohl aus der Mongolei. So hatte man für das Stück als faszinierende Untermalung einen mongolischen Sänger engagiert, der Töne erzeugte, die wir noch nie gehört hatten. Man nennt es Kehlkopfgesang. Wenn ihr mal reinhören wollt, staunt mal über dieses Youtube-Video. Der Musiker Enkhjargal Dandarvaanchig hat unserer Ansicht nach diese Aufführung zu etwas ganz Besonderem gemacht. Einen Bericht über die Festspiele gibt es hier.
Passend zum Brunnen floss eine Menge Blut. Aber: das hat ja bei den Nibelungen Tradition. Total durchgeschwitzt, aber tief beeindruckt sanken wir nachts in einen tiefen, aber kurzen Schlaf.
[…] Straße und kann fast im Halbstundentakt live-Acts auf der Openair-Bühne erleben. Und auch auf den Nibelungen Festspielen in Worms waren wir schon mit unserem […]