Arwinger: Erfahrungen im Einsatz

Arwinger: Erfahrungen im Einsatz

1. Juni 2023 14 Von Frauke von Clever unterwegs

Seit April 2023 sind wir mit einer Trenntoilette unterwegs. Und wie alles hat so eine Lösung nicht nur Sonnenseiten. Insgesamt sind wir mit unserer Kassettentrenntoilette zufrieden. Ein paar Kinderkrankheiten hat sie aber noch. Wir wissen aber, dass man bei Arwinger die Erfahrungen der Nutzer sehr ernst nimmt und das Produkt ständig weiter entwickelt. Von daher gehen wir davon aus, dass unsere kleinen Kritikpunkte schon bald der Vergangenheit angehören werden.

Die Kassettentrenntoilette von Arwinger* funktioniert genau wie alle anderen Trenntoiletten ohne Rührwerk. Nur: ein Umbau ist nicht nötig. Die bestehende Toilettenschüssel wird durch einen Trenneinsatz ersetzt und die Kassette weicht der von Arwinger. Außerdem muss man natürlich die Toilettenspülung „totlegen“. Wer will, kann auf diese Weise ganz leicht eine Außendusche bauen. Wie der Einbau funktioniert, kannst du hier nachlesen.

Entsorgung Trenntoilette ist kein Problem

Nachdem wir den Einbau in Hamburg gemeinsam mit Leon von Arwinger erledigt hatten, haben wir direkt eine Woche Urlaub mit der neuen Kassettentrenntoilette gemacht. Wir haben dabei fast gar nicht auf Stell- oder Campingplätzen übernachtet. Und weil es in Dänemark wirklich an fast jeder Ecke eine Toilette gibt, war die Entsorgung unseres Flüssigtanks überhaupt kein Problem. Für uns war es allerdings nicht ganz einfach, zu erahnen, wann genau dieser Tank voll ist.

Das ist leider ein aktuell noch vorhandener Schwachpunkt der Arwinger, denn sie hat zwar ein Schauglas, das den Füllstand anzeigt. Aber dieses Schauglas verbirgt sich hinter der Toilettenklappe, sodass man erstmal nach draußen gehen muss, um nach dem Stand zu schauen. Wir wissen, dass Arwinger die Erfahrungen der Nutzer in die weitere Produktentwicklung einfließen lässt und man bereits an einer Füllstandsanzeige arbeitet, die sich auch von innen ablesen lässt. Derzeit ist sie aber noch nicht verfügbar.

Urintank ist schnell voll

Bei unserer Chemietoilette hatten wir ein ganz gutes Gefühl dafür, wann sie voll ist und mussten sie üblicherweise nach drei Tagen leeren. Dazu kam, dass die Thetford C220 ja eine Anzeige für den Füllstand hat. Aber: wie viel Urin scheidet ein Mensch am Tag aus? Wir wussten es bisher gar nicht so genau… Wir wussten nur, dass nach sieben Litern Schluss ist, weil das die Größe des Urintanks der Arwinger so vorgibt. Am Anfang ist die Toilette leider bei uns zwei Mal übergelaufen.

Grob können wir sagen, dass dieser Urintank für uns das Nadelöhr der Kassettentrenntoilette ist. Denn wenn wir ausschließlich unsere eigene Toilette nutzen, ist er nach etwas mehr als einem Tag voll. Randvoll. Spätestens dann ist es also Zeit fürs Entleeren. Wer also davon träumt, tagelang am schönsten Freistehplatz zu verweilen, der sollte sich etwas dazu einfallen lassen, falls keine legale Entsorgungsmöglichkeit in der Nähe ist. Denn es ist nicht erlaubt, den Urin einfach in der Natur zu entsorgen.

Arwinger Erfahrungen in Dänemark

Wie gesagt war das in Dänemark kein Problem, weil eigentlich immer irgendwo eine Toilette in der Nähe war und wir sowieso jeden Tag den Standort gewechselt haben. Wir hatten nur anfangs kein Gefühl für den Füllstand und waren etwas überrascht, dass der Tank schon voll war. Und damit kommen wir zum zweiten Problem: dem Überlaufen.

Beim Einbau hatte uns Sven von Arwinger versichert, dass ein Überlaufen des Urintanks nicht passieren kann, weil in diesem Fall einfach der Urin oben im Trenneinsatz stehen bleiben würde. Das war leider bei uns nicht der Fall. Und das lag an der Schlauchverbindung zwischen Trenneinsatz und Urintank. Es ist einfach ein bisschen fummelig, den Schlauch mit der Öffnung des Urintanks zu verbinden. Und offenbar haben wir am Anfang nicht kontrolliert, ob der Schlauch richtig fest sitzt. So trat das Unvermeidliche ein: Überschwemmung im Toilettenschacht.

Wenn es überläuft…

Die Details möchte ich euch hier ersparen. Ich kann aber sagen, dass ich sehr froh war, dass der Toilettenschacht unseres Clever Celebration wirklich vorbildlich abgedichtet ist. Trotz allem war die Sauerei natürlich nicht schön… Weil alles danebenlief, merkten wir natürlich auch nicht, dass wir eigentlich hätten ausleeren müssen. Sei’s drum, solche Erfahrungen muss man eben mal machen. Mein Tipp an alle, die mit der Arwinger solche Erfahrungen nicht machen wollen: am Anfang öfter mal kontrollieren, wie der Füllstand ist.

Bei uns war der Tank auch deswegen sehr schnell voll, weil es Anfang April in Dänemark ziemlich kalt war und wir deshalb viel Zeit in unserem DizZy verbrachten. Da haben wir natürlich auch die Bord-Toilette genutzt. Inzwischen wissen wir, dass wir am besten nach dem Frühstück oder unterwegs einfach mal schnell den Urintank ausleeren, was keine große Sache ist. Etwas üben muss man es aber schon. Und damit komme ich zum dritten Punkt: dem Einsetzen des Urintanks.

Nutzung Arwinger Kassettentrenntoilette ist ganz einfach

An sich ist alles ganz einfach. Man schiebt die Kassette genau so in den Schacht, wie man es von der bestehenden Kassette gewöhnt ist. Am Schluss muss man aber den Schlauch, der vom Trenneinsatz kommt, mit dem Urintank verbinden. Das ist nichts für Wurstfinger, denn über der Kassette ist nicht sehr viel Platz. Den Schlauch sollte man möglichst weit in die dafür vorgesehene Verbindung hineinschieben, sonst besteht die Gefahr der Undichtigkeit. Hat man einmal ein Gefühl dafür entwickelt, klappt es aber sehr gut. Es ist gut, wenn du das am Anfang lieber im Hellen oder wenigstens bei guter Beleuchtung ausprobierst. So sparst du dir später hässliche Überraschungen.

Am Ende musst du nur noch den kleinen Spanngurt festziehen, damit alles an Ort und Stelle bleibt. Das Entsorgen des Feststoffbehälters dagegen ist super-easy. Einfach Tüte rausnehmen, zuknoten und ab damit in den Müll. Wir brauchen fast keine Streu, denn wir nutzen diesen Behälter auch für das Toilettenpapier und als Mülleimer für das Bad. Wir haben bisher festgestellt, dass das ausreicht, um den Inhalt gut trocknen zu lassen. Derzeit verwenden wir ein wenig Miscanthus Streu* für den Boden, mehr brauchen wir nicht. Auch normale Kleintierstreu geht ganz gut. Am Anfang hatten wir Heu genutzt, das funktioniert zwar, aber macht viel Dreck im Bad und ist deshalb weniger empfehlenswert.

Wir halten es für eine Illusion, zu meinen, man könnte den Inhalt des Feststoffbehälters kompostieren. Deshalb nutzen wir auch keine kompostierbaren Beutel. Denn die kompostieren sich allzu schnell (nach ein paar Tagen) selbst und bekommen dann Löcher. Das ist nicht schön, wenn man einen solchen Beutel rausnehmen muss. Dann kann man ihn gleich ganz weglassen. Wir haben bisher die Beutel von Wildplastic im Einsatz. Die sind aus recyceltem Plastik, das in Gegenden gesammelt wurde, in der es keine gute Müllentsorgung gibt.

Kein Geruch

An alle Skeptiker: es riecht wirklich nicht. Genau wie bei einer „normalen“ Toilette wirst du am Anfang ein wenig Geruch wahrnehmen. Der verfliegt aber sehr schnell und später riecht es einfach gar nicht. Wir waren allerdings bisher vor allem bei etwas kühleren Temperaturen unterwegs und sind gespannt darauf, wie sich das im Sommer entwickeln wird. Bisher jedenfalls riecht die Arwinger Kassettentrenntoilette weniger als vorher die Chemietoilette (bei uns war sie mit Ammovit bestückt), die im Sommer nach ungefähr zwei Tagen immer einen sehr schlechten Geruch entwickelt hatte.

Insgesamt kann man sagen: unsere Arwinger Erfahrungen sind durchweg positiv. Nach anfänglicher Eingewöhnung wissen wir jetzt, wann es Zeit für das Entleeren des Urintanks ist. Das war für uns erstmal die größte Schwierigkeit. Dafür genießen wir jetzt, dass wir vollkommen unabhängig von Entsorgungsstationen sind, denn eine Toilette findet sich eigentlich überall. Dazu kommt, dass wir keine Chemie mehr brauchen und auch weniger Geruch entsteht.

Die Vorteile der Arwinger Kassettentrenntoilette liegen auf der Hand:

  • Unabhängigkeit von Entsorgungsstationen
  • keine Chemie
  • kaum Geruch
  • keine Wasserspülung mehr (spart Wasser)
  • einfacher Einbau
  • keine Veränderungen im Bad nötig
  • vollkommene Rückbaubarkeit

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag wurde von der Firma Arwinger finanziell unterstützt.

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