Am Mar Menor und in Cabo de Palos
21. Dezember 2021Wer ans Mar Menor fährt, kommt an San Pedro del Pinatar nicht vorbei. Die wenigsten aber fahren mit ihrem Wohnmobil nach Torre de la Horadada oder nach Cabo de Palos. Dabei sind das wirklich schöne Ausflüge. Wir nehmen euch mit auf die Reise.
La Marina – und vor allem der Stellplatz dort – kann unser Vertrauen irgendwie nicht mehr erwecken. Also machen wir uns auf in Richtung Mar Menor. Das Wetter ist so… naja. Wolkig und recht kühl. Unser Weg führt uns nach San Pedro del Pinatar.
Dieser Ort liegt direkt am Mar Menor, einer sehr großen Lagune, die von der Halbinsel „La Manga“ vom offenen Mittelmeer abgetrennt ist. In San Pedro gibt es große Salzwiesen. Sehr populär sind auch Schlammbäder im seichten Wasser. Dabei reibt man sich mit dem angeblich heilsamen Schlamm ein. Im Winter ist das nicht so angenehm, weil das Wasser dafür einfach zu kalt ist.
Spaziergang (fast) durchs Mar Menor
Eine sehr lange Mole trennt die Salzwiesen vom Mar Menor. Und genau hier machen wir erstmal einen ausgedehnten Spaziergang. Mein Ziel: das Ende der Mole. Micha findet das zu weit. 2,7 Kilometer später kommen wir dort an. Unterwegs treffen wir ein paar Flamingos und einige andere Wasservögel. Auch Menschen sind teilweise per Fahrrad oder auch zu Fuß auf der Mole unterwegs.
Auf dem Hinweg haben wir den Wind im Rücken, der Rückweg ist dann gefühlt kühler. Es zieht sich mehr und mehr zu und der Wind wird irgendwie auch nicht wärmer. Zurück in San Pedro wollen wir unser Mittagessen genau dort einnehmen, wo wir vier drei Jahren schon einmal waren: an der Promenade.
Mittagessen im Regen
Heute allerdings entschließen wir uns, die geschützte Terrasse im ersten Stock des Restaurants Vista del Mar Platz zu nehmen. Eine gute Entscheidung, denn bald regnet es aus Kübeln. Wir genießen unser Mittagessen und erfreuen uns daran, im Trockenen zu sein. Und machen Pläne für den Rest des Tages. Eigentlich wollten wir heute ja radeln. Angesichts des Wetters war das schon seit Stunden kein Thema mehr.
Also beschließen wir, dass ein schönes Plätzchen mit Aussicht für diesen Nachmittag wohl das Beste wäre. Uns ist ein bisschen nach Tee und Lebkuchen. Es scheint, als könnte es diesen Platz am Strand von Torre de la Horadada geben. Das ist nicht allzu weit weg. Wir finden einen Parkplatz am Rande eines Wohngebietes, auf den Klippen. Zwei kleine Busse stehen dort auf dem Parkstreifen, von Anwohnern fast keine Spur. Blick aufs Meer und Wellenrauschen begleiten die Szenerie.
Torre de la Horadada: im Winter ganz angenehm
Als der Regen vorbei ist, laufen wir noch ein bisschen am Wasser entlang und finden: Torre de la Horadada ist im Winter gar nicht so schlecht. Wir finden sogar noch eine Bäckerei, die den Jahreszeiten trotzt und die für das Frühstücksbrot sicher eine gute Adresse sein wird. Auch die Restaurants am Ort sind noch gut gefüllt mit spanischen Wochenend-Ess-Ausflüglern, die hier immer bis in den späten Nachmittag hinein am Mittagessen sind.
Insgesamt ist es heute zwar eher nordseeesk, aber das stört uns nicht. Als wir bei Tee und Lebkuchen in Dizzy sitzen, kommen zwei Menschen und bedeuten uns, mal ein Fenster zu öffnen. Es stellt sich raus, dass es Camper aus Passau sind, mit denen wir eine Weile plauschen. Sie suchen noch nach einer Gasflasche und überhaupt nach Infos rund um Spanien. Bisher waren sie eher Italien-orientiert. Eine angenehme Unterbrechung das Nachmittags.
Die Zeit plätschert dahin und es wird Abend. Mit Wein, Käse und Schinken endet dieser eigentlich etwas trübe Samstag sehr entspannt und friedlich.
Auf nach Cabo de Palos
Unser Ziel für den Sonntag: Cabo de Palos. Ich habe im Reiseführer gelesen, dass das ein schönes Ausflugsziel sein soll. Es ist ein Kap, das direkt an die Halbinsel von La Manga anschließt. Wir erwarten nichts Großes und wollen eigentlich nur den Leuchtturm sehen. Unser Ziel ist eigentlich ein Freistehplatz einige Kilometer weiter die Küste hinab.
Dort kommen wir allerdings nicht mehr an. Zu schön ist der Tag in Cabo de Palos. Nach dem Besuch des Leuchtturms, bei dem wir uns den Wind um die Nase wehen lassen, schlendern wir an der Hafenpromenade entlang. Die Canas schmecken, das Mittagessen auch. Die Bucht wird von uns zu Fuß umrundet und wir beschließen, dass es viel zu schade wäre, den Ort zu verlassen.
Wir haben einige Wohnmobile auf den Parkplätzen von Cabo de Palos stehen sehen. Und daran stört sich offenbar jetzt im Winter niemand. Das Schöne daran: die Plätze sind alle wunderbar gelegen, ruhig und mit Blick aufs Meer. Es gibt keinen Grund mehr zum Wegfahren. Das ist der Grund, warum wir den Urlaub mit dem Wohnmobil lieben: spontan entscheiden zu können und zu bleiben, wo es uns gefällt. Einfach gut!
Der Abend klingt mit einem schönen Sonnenuntergang aus. Ab und zu fährt ein Boot raus. Oder ein Auto. In der Nacht ist es sehr, sehr ruhig. Ein schöner Platz.