Zubehör für die erste Wohnmobil-Tour: Was du wirklich brauchst
10. Juni 2020Wenn du lange auf deinen Kastenwagen gewartet hast, hattest du viel Gelegenheit, dir über das richtige Zubehör Gedanken zu machen. Manchmal führt das dazu, dass du einen riesigen Haufen Zeug ansammelst, den du eigentlich gar nicht brauchst. Wir haben hier mal zusammengestellt, welche Sachen für die erste Tour wirklich nützlich sind.
Alles Weitere könnt ihr im Lauf der Zeit noch entscheiden. Mit unseren 12 Sachen seid ihr schon ziemlich gut ausgerüstet. Unser Lieblings-Zubehör findet ihr hier.
1. Toilettenzusatz
Wenn ihr die Toilette im Kastenwagen benutzen wollt, braucht ihr einen Toilettenzusatz*. Er sorgt dafür, dass Fäkalien und Toilettenpapier in der Toilettenkassette zersetzt werden und dass der Inhalt nicht übermäßig riecht. Welchen Zusatz man einsetzen möchte, hängt von den individuellen Vorlieben ab. Wir persönlich setzen auf Ammovit*. Das tun wir deshalb, weil es ein biologischer Zusatz ist, der die Umwelt wenig bis gar nicht schädigt. Wenn euer Fahrzeug mit einem SOG-System ausgestattet ist, braucht ihr in der Regel keine Chemie. Mehr zum Thema Campingtoilette findet ihr in unserem extra Beitrag dazu.
2. Bettzeug
Wenn du in deinem Kastenwagen übernachten möchtest, dann willst du es natürlich gemütlich haben. Vielleicht bist du es von früheren Camping-Urlauben noch gewöhnt, mit einem Schlafsack unterwegs zu sein. Den kannst du natürlich auch im Kastenwagen weiter nutzen. Wir finden, dass die Nacht mit richtigem Bettzeug wie zu Hause erst richtig gemütlich wird.
Und alles, was du zu Hause gern für dein Bett nutzt, kann natürlich auch in deinem Kastenwagen zum Einsatz kommen. Wir möchten hier gar keine speziellen Empfehlungen geben. Wir selbst nutzen zusammenknöpfbare Vier-Jahreszeiten-Decken* aus Mikrofaser, die bis vor einiger Zeit bei uns zu Hause gute Dienste geleistet hatten. Dazu die passende Bettwäsche aus Baumwolle.
Die Vier-Jahreszeiten-Decke hat aus unserer Sicht den Vorteil, dass für jede Jahreszeit die richtige Decke parat ist. Die ganz dicke Variante aus beiden Teilen haben wir aber bisher nur bei extremen Minusgraden genutzt. Da unser DizZy sehr gut beheizt ist (vor allem im Bett), ist uns eher zu warm als zu kalt. Und das, obwohl wir beide eher Frostbeulen sind. So oder so: Bettzeug oder Schlafsack gehört zu dem, was du wirklich brauchst.
Dazu haben wir für alle Fälle noch zwei einfache flauschige Fleecedecken* an Bord. Die sind dann gut, wenn wir zum Beispiel etwas kalte Füße haben oder wenn es im Sommer sehr heiß ist. Dann nutzen wir sie anstatt der Bettdecke. Außerdem ist eine Decke immer nützlich. Für kühle Abende oder zum Abdichten. Decken sind aus unserer Sicht unterwegs unerlässlich.
3. Handtücher, Waschlappen
Dass ihr unterwegs Handtücher braucht, versteht sich von selbst. Egal ob zum Händewaschen oder nach dem Duschen im Kastenwagen oder außerhalb. Ohne Handtuch geht gar nichts. Wir nehmen einfach ganz normale Handtücher von zu Hause. Manch einer setzt auf spezielle schnell trocknende Fleece-Handtücher. Kann man machen. Wir mögen die aber nicht so gern. Klar, sie trocknen etwas schneller, fühlen sich aber einfach anders an.
Im Kastenwagen haben wir ein bisschen den Waschlappen* wiederentdeckt. Wenn wir wollen, duschen wir natürlich. Zugegebenermaßen ist das immer etwas umständlich, weil man hinterher alles wieder trocken machen muss und auch den Duschvorhang ausbreiten. Deshalb kommt unterwegs auch öfter mal der gute alte Waschlappen zum Einsatz. Der hat nicht nur den Vorteil, dass das Bad trocken bleibt. Wer sich wäscht, spart auch eine Menge Wasser.
4. CEE-Stromkabel
Gut ist es, wenn man ein Stromkabel hat. Wir brauchen es eher selten bis gar nicht, aber wir haben auch eine Solaranlage und zwei Wohnraumbatterien. Damit geht uns trotz Kompressorkühlschrank und Wechselrichter plus Nespresso-Kaffeemaschine eigentlich nie der Strom aus. Zur Sicherheit haben wir immer ein Stromkabel* dabei. Man weiß ja nie…
Beim Kabel solltet ihr auf drei Dinge achten: erstens muss es ein CEE-Kabel sein, sonst könnt ihr es gar nicht erst anschließen. Zweitens sollte es ausreichend lang sein, denn längst nicht immer ist die Stromsäule wirklich in der Nähe. Und drittens sollte es gegen Nässe geschützt sein, denn Tau oder Regen und Strom gehen ja nicht so gut zusammen. Meistens werden solche Kabel und Kabeltrommeln als geeignet für den Außeneinsatz verkauft.
Ihr könnt natürlich auch eine Kabeltrommel* nutzen. Denkt aber daran, sie auch komplett abzurollen, wenn sie im Einsatz ist. Sonst kann durch die Spulenwirkung sehr schnell viel Hitze entstehen und die Trommel kann im schlimmsten Fall anfangen zu brennen.
5. Lappen / Geschirrtücher
Wenn ihr unterwegs kocht, müsst ihr natürlich auch abtrocknen, abwischen und so weiter. Dazu muss ich euch sicher nichts erklären. Man vergisst sowas nur sehr leicht… Deshalb hier dieser Punkt als Erinnerung für eure Mitnehm-Liste. Welche Lappen und Tücher ihr einsetzt? Die, die ihr am liebsten mögt. Und: besser ein paar Lappen zu viel dabei als zu wenig. Es kann immer mal etwas aus- oder überlaufen.
6. Kaffeebereiter / Teekessel
Je nachdem ob ihr lieber Kaffee oder Tee trinkt, braucht ihr das entsprechende Equipment. Wenn ihr am liebsten Filterkaffee trinkt, seid ihr mit Thermoskanne, Filter und Filterpapier am besten dran und unabhängig vom Strom. Ihr könnt natürlich auch eine Drückerkanne oder French Press* nehmen, wenn ihr diese Art der Kaffeebereitung mögt.
Da wir jeden Morgen Latte Macchiato trinken, wenn wir unterwegs sind, brauchen wir immer eine Espressokanne*, einen Milchtopf* und einen Milchaufschäumer*. Als Teetrinker braucht ihr natürlich einen Teekessel (wir haben einen Teekessel zum Falten*) und eine Teekanne.
Unsere grundsätzliche Einstellung ist: normalerweisen nutzen wir unterwegs auch die Dinge, die wir zu Hause im Einsatz haben. Außer, sie sind sehr schwer oder sehr sperrig. Dann setzen wir auf spezielle Campingartikel. Meistens braucht man sie aber gar nicht, zum Beispiel beim Kaffeekochen. Nur: die elektrische Kaffeefiltermaschine sollte besser zu Hause bleiben. Sie ist leicht durch Filter und Kanne zu ersetzen.
7. Wasserkonservierung
Wasserkonservierung ist ein bisschen eine Glaubensfrage. Da wir wissen, wie es nach ein paar Tagen in einer vollen Gießkanne aussieht, die in der Sonne stand, finden wir Wasserkonservierung im Wohnmobil eine gute Idee. Schließlich steht das Wasser im Tank und auch in der Leitung längere Zeit. Bei hohen Temperaturen können sich schnell Algen und Schleim bilden. Und die wollen wir in unserem Frischwassersystem einfach nicht haben.
Deshalb liegt in unserm Wassertank immer ein Silbervlies*. Wir lassen das Wasser auch im Sommer bei hohen Temperaturen im Tank und füllen immer nach. Bisher wurde das Wasser weder grün noch schleimig. Das führen wir auf das Silbervlies zurück. Beweisen können wir es nicht. Aber wir haben so ein besseres Gefühl. Wir trinken dieses Wasser allerdings nur abgekocht als Kaffee oder Tee und nutzen es zum Zähneputzen. Unterwegs trinken wir ansonsten nur Wasser aus Flaschen.
Es gibt auch andere Möglichkeiten, das Wasser zu konservieren: Tropfen*, die man bei jeder Füllung zusetzt, Wasserfilter* undundund. Das war uns alles zu kompliziert. Unser Silbervlies tun wir am Anfang der Saison in den Tank und erneuern es nach einem Jahr. Fertig. Wenn kein Wasser im Tank ist, schlummert es in einem verschlossenen Deckelglas mit Wasser.
Wenn ihr das Wasser nach jeder Tour ablasst und eure Leitungen immer gut spült, könnt ihr auf solches Zubehör verzichten. Wie gesagt, unser Silbernetz gibt uns ein gutes Gefühl.
8. Schlauch / Gießkanne
Wasser nachfüllen unterwegs? Wer mehr als vier Tage auf Tour ist, wird daran wohl kaum vorbeikommen. Dazu ist ein Schlauch erforderlich. Denn entweder, am Anschluss ist ein Schlauch vorhanden, oder der vorhandene erscheint aus hygienischer Sicht fragwürdig. Dann braucht man seinen eigenen. Und wenn kein passender Wasseranschluss für den Schlauch da ist, ist die gute alte Gießkanne* das Mittel der Wahl. Zur Not könnt ihr den Schlauch zu Hause lassen. Aber ohne Gießkanne geht gar nix. Alternativ könnt ihr auch Faltkanister* nehmen, die brauchen weniger Platz. Wenn ihr mit einem Schlauch arbeitet, tut ihr gut daran, auch die passenden Schlauchadapter zum Anschließen an den Hahn parat zu haben. Denn der Hahn, an dem ihr gerade Wasser tanken möchtet, hat garantiert ein anderes Maß als euer derzeitiger Anschluss. Das ist so eine Art Naturgesetz.
9. Töpfe / Pfannen
Wenn ihr unterwegs kochen wollt, kommt ihr an Töpfen nicht vorbei. Ihr könnt spezielle Campingtöpfe einsetzen. Oder es sein lassen. Wir haben einfach zwei passende Töpfe von zu Hause dabei. Einen größeren für Nudeln und einen kleinen für Eier und Kleinigkeiten. Dazu unseren Milchtopf sowie eine normale Pfanne und eine Wokpfanne*. Die nutzen wir sehr gern für alle möglichen Pfannengerichte. Denn wenn wir nicht nur Fleisch braten wollen, haben wir in der Wokpfanne einfach mehr Platz zum Rühren. Es hängt aber ganz von eurem Kochverhalten ab, ob so eine Pfanne das Richtige für euch ist. Für Fleischstücke oder Frikadellen ist sie nicht geeignet. Für alle so genannten Onepot-Gerichte sehr.
Spezielle Campingtöpfe und Pfannen würden wir nur dann einsetzen, wenn wir große Probleme beim Gewicht unseres beladenen Kastenwagens hätten. Für Gewicht-Sparer sind die Campingutensilien sicher eine gute Wahl.
10. Geschirr / Besteck
Für Geschirr und Besteck gilt bei uns im Prinzip das selbe wie für Töpfe und Pfannen. Wir nutzen Dinge, die bei uns auch zu Hause im Einsatz. Echte Gläser aus Glas. Tassen und Teller aus Porzellan und Besteck aus Stahl. Wir mögen die Plastiksachen, die man speziell für Camper findet, einfach nicht so sehr. Und möchten auf einen gewissen Komfort auch unterwegs nicht verzichten.
Bisher ist uns noch nichts kaputt gegangen. Unsere Schubladen und Schränke sind mit Antirutschmatten ausgelegt. Zwischen Tellern liegen Matten oder Lappen. Fertig. Für die Gläser allerdings haben wir eine Styroporplatte mit Vertiefungen versehen. So sitzen sie bombenfest.
11. Antirutschmatten
Für viele Dinge in den Schränken haben sich bei uns die Antirutschmatten* bewährt. Wir haben sie überall dort im Einsatz, wo unser Hausrat verstaut ist. Unter der Kleidung natürlich nicht.
12. Tisch und Stühle
Beim Tisch und bei den Stühlen haben wir keine Kompromisse gemacht und auf Artikel aus dem Campingbedarf gesetzt. Uns waren zwei Dinge wichtig: geringes Gewicht und gute Verstaubarkeit. Über unsere Stühle von Crespo* haben wir einen eigenen Artikel geschrieben. Sie sind sehr leicht und lassen sich sehr flach zusammenklappen. Außerdem sitzen wir sehr gut in ihnen. Bei den Stühlen war es uns sehr wichtig, sie auch vorher auszuprobieren.
Unser Tisch ist von Westfield. Er ist sehr leicht und hat in der Länge verstellbare Beine. Das ist wichtig, falls der Untergrund eher uneben ist. Da jeder spezielle Anforderungen an einen Tisch hat, ist schwer zu sagen, welcher für euch der richtige ist.
12 Dinge: Was du wirklich brauchst
Das waren sie, die zwölf Dinge, ohne die du nicht starten solltest. Dass du deine persönlichen Sachen mitnimmst, ist ja klar. Wir finden, alles weitere Zubehör ist eher Geschmackssache. Schon bei der Nummer 12 kann man sich streiten, ob man sie überhaupt braucht. Zum Beispiel könnt ihr im Winter Tisch und Stühle getrost zu Hause lassen.
Aber die anderen 11, die braucht ihr schon für eure erste Ausfahrt.
Haben wir etwas vergessen, was man auf jeden Fall braucht? Wir sind gespannt auf eure Anregungen.
Bzgl. externe Stromversorgung empfehle ich noch Adapterstecker. Es gibt immer noch genügend Stellplätze , bedonders private Stellplätze, wo man mit CEE-Stecker nicht abschließen kann.
Danke für den Tipp! Da wir selten am Strom hängen, war uns das noch gar nicht aufgefallen. Dank Solaranlage bleibt bei uns in der Regel das Kabel drinnen…