Straßburg und das Elsass mit dem Wohnmobil entdecken

Straßburg und das Elsass mit dem Wohnmobil entdecken

17. Oktober 2019 0 Von Frauke von Clever unterwegs

Ein Wochenende im Elsass

Wer im Süden oder Westen Deutschlands wohnt, ist schnell im Elsass. Da reicht auch ein verlängertes Wochenende, um sich auf die elsässische Lebensart einzulassen. Und auch, wenn natürlich eine ganze Woche noch lange nicht ausreicht, um das ganze Elsass zu entdecken: für eine richtig gute Abwechslung sind auch wenige Tage gut.

Wir starteten bereits am Mittwoch Abend, kamen aber nicht ganz bis zum eigentlich ersten Ziel Straßburg. So machten wir einen Zwischenstopp in Ladenburg, wo auf dem Wohnmobilstellplatz leider überhaupt nichts frei war. Dazu kam, dass der normalerweise vorhandene Ausweichplatz gesperrt war. Deshalb quetschten wir uns in eine Parklücke in der Nachbarschaft und verbrachten dort eine recht ruhige Nacht.

Straßburg: empfehlenswerter Stadtcampingplatz

Ohne Verzögerungen konnte es dann am Donnerstag recht früh in Richtung Straßburg gehen. Und das war auch gut so. Denn mit offiziellen Stellplätzen ist es in dieser Stadt recht schwierig. Wer möchte, kann auf die andere Rheinseite nach Kehl ausweichen. Dann lässt es sich auch schnell über den Rhein radeln. Eine weitere Möglichkeit ist die Straßenbahn, die die beiden Städte links und rechts des Rheins verbindet.

Wir wählten allerdings eine andere Variante: den einzigen Campingplatz direkt in Straßburg. Dank einer Empfehlung von Katja steuerten wir direkt den Stadtcampingplatz an und wurden nicht enttäuscht. Auch wenn ein reiner Wohnmobilstellplatz im Oktober mit rund 20 Euro relativ teuer ist, war dies eine gute Wahl. Denn der Campingplatz liegt ruhig, aber dennoch so zentral, dass man in gut 20 Minuten zu Fuß in die Stadt gehen kann. Mit dem Fahrrad geht es natürlich noch schneller. Wir hatten an diesem Wochenende allerdings unsere Fahrräder zu Hause gelassen.

Fachwerk, Dom und ganz viel Wasser

Nach dem Einchecken verloren wir bei herrlich sonnigem Herbstwetter keine Zeit, um sofort die wunderschöne Stadt zu erkunden. Schon im letzten Herbst hatten wir eine elsässische Stadt besucht: Colmar ist wie Straßburg im Kleinen. In Straßburg dominiert natürlich das riesige Münster die Stadt wie kaum ein zweites Gebäude.

Und auch, wer nicht hineingeht, kann sich allein an der reich verzierten Fassade lange aufhalten. Fein ziselierte Figuren machen den Straßburger Dom zu einem wahren Augenschmaus. Aber: die Stadt hat noch sehr viel mehr zu bieten als diesen prächtigen Sakralbau. Besonders berühmt: das alte Viertel „Petite France“ mit seinen Kanälen und kleinen Fachwerk-Häuschen. Zu jeder Jahreszeit wimmelt es hier – zu recht – von Touristen aus allen möglichen Ländern.

Das spiegelnde Wasser der Kanäle, die vielen kleinen Kneipen und Restaurants und der bunte Blumenschmuck machen das Viertel zu einer wahren Puppenstube. Gleich nebenan gibt es ein „moderneres“ Viertel mit ebenfalls vielen alten und zum Teil sehr schmucken Fassaden. Auch die Shopping-Wütigen kommen hier auf ihre Kosten, denn es gibt reichlich Geschäfte mit mehr oder weniger nützlichen Dingen.

Flanieren in Straßburg

Straßburg ist eine Stadt zum Flanieren und selbst entdecken. Wer Kulinarisches einkaufen möchte, findet an jeder Ecke Geschäfte mit elsässischen Spezialitäten wie Wurst, Käse oder Backwaren. Diät macht man besser woanders! Wir jedenfalls liefen uns in Straßburg die Füße platt. Und so verzichteten wir auch darauf, den Abend in den stimmungsvollen Kneipen bei Flammkuchen oder Sauerkraut begleitet von Elsässer Bier oder Wein zu verbringen. Wir waren einfach platt!

Der Abend fiel dann eher zurückhaltend und still aus. Wir schwelgten noch in Fachwerk. Und machten schon Pläne für den nächsten Morgen. Denn nach der elsässischen Hauptstadt wollten wir nun auch die kleinen Ortschaften entdecken, für die das Elsass bekannt ist. Eigentlich hatten wir uns die elsässische Weinstraße vorgenommen. Die ist allerdings nicht an allen Stellen so richtig kastenwagentauglich. Und wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, könnte an mancher Ecke hängenbleiben.

So folgten wir der Weinstraße nur ungefähr, weil wir nicht unbedingt jedes kleine Dorf mitnehmen wollten. Riquewihr war unser Ziel. Das ist DER Ort schlechthin, wenn man elsässisches Flair erleben möchte. Mir persönlich war es dort etwas zu herausgeputzt und dadurch auch sehr überlaufen. Sehenswert ist der kleine Ort allemal. Man sollte sich allerdings auf eine Menge Menschen einstellen, wenn man ihn besucht.

Romantik im Elsass

Kopfsteinpflaster, kleine Häuschen, das alles bot schon viel Romantik. Wir wollten jedoch noch einen weniger touristischen Ort aufsuchen und landeten deshalb in Ribeauvillé. Dort geht es etwas gemächlicher, aber nicht weniger pittoresk zu. Schade nur, dass mitten durch die kleinen Gassen auch Autos fahren müssen. Auf der Suche nach einem ruhigen Stellplatz kamen wir schließlich in Saint-Hippolyte an.

Ein kleines liebenswertes Dort mit mehr als einem kostenlosen Wohnmobilstellplatz. Hier fanden wir ein ruhiges Plätzchen für die Nacht. Der Ausblick auf das hoch gelegene Schloss war von hier aus auch nicht zu verachten. Dass der Ausflug auf die Höhenstraße der Vogesen am nächsten Tag zu einem regenreichen Flop ohne nennenswerte Highlights werden würde, wussten wir da ja noch nicht.

Übernachtung in Saint-Hippolyte

Saint-Hippolyte ist ein eher unspektakuläres Örtchen, für die Übernachtung mit dem Wohnmobil allerdings wie gemacht. Der Bäcker im Ort versorgte uns übrigens mit ausgezeichneten frischen Backwaren. Wir wissen schon jetzt: das Elsass hat uns nicht zum letzten Mal gesehen. Und vielleicht spielt ja beim nächsten Mal auch das Wetter in den Vogesen mit…