
Playa Percheles: Traumstrand oder zerstörtes Paradies?
19. Dezember 2022Wer mit seinem Wohnmobil an der Costa Cálida unterwegs ist, stolpert früher oder später über den „legendären“ Palmenstrand Playa Percheles oder auch Schlangenbucht in der Nähe von Puntas de Calnegre. Das liegt zwischen Mazarrón und Águilas. Hier gibt es noch sehr viele kleine Buchten und unberührte Strände. Direkt am Wasser ist keine Bebauung, was die Gegend für Wohnmobile ideal macht.
Und früher, ja früher, da war das hier sicher ein echtes Paradies. Die Playa Percheles (oder auch Playa de Percheles) ist ein Strand wie gemalt. Eine kleine Bucht mit feinem Sandstrand gesäumt von Palmen. Karibikflair. In den letzten Jahren kamen hierher immer mehr Camper. Freisteher mit mehr oder weniger guten Sitten. Und seit 2020 gibt es hier nun einen Wohnmobilstellplatz.
Aktuelle Situation im März 2023: Die Costa Nachrichten melden, dass dieser Platz illegal betrieben wird und enteignet werden soll. Anwohner haben sich offenbar beklagt und die Behörden streben sogar eine Enteignung an. Der Betreiber will nicht aufgeben.
Playa Percheles (Schlangenbucht) ist ein Wohnmobilstellplatz
Das bedeutet: wer hier übernachen möchte, zahlt an einer Schranke sieben Euro fünfzig (Stand Dezember 2022). Strom gibt es nicht, Entsorgung, Toiletten und Wasser schon. Irgendwie. Die Entsorgungsstation ist für uns die Entsorgungsstation des Grauens. Beschreiben kann man sie kaum. Einen Eindruck des Geruchs dort erspare ich euch.
Jeder kann sich auf diesem Platz dort hinstellen, wo er möchte. Ein Teil des Platzes ist ein bisschen terrassiert, auf großen Flächen stehen die Camper aber kreuz und quer. So, wie sie es bisher wohl auch schon getan haben.
Man kann ganz an den Rand fahren, dann ist es nicht so eben, aber eben etwas individueller und einsamer. Es gibt geschützte und exponierte Plätze oben auf einer Klippe. Eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei. Derzeit (Dezember 2022) ist hier an der Playa Percheles ein Chiringuito (Strandkiosk) zu sehen. Es sieht so aus, als ob er im Sommer in Betrieb wäre. Im Winter bietet er ein eher trostloses Bild. Ganz ohne Nahrung muss man hier aber nicht bleiben: um zehn Uhr kommt der Bäcker und fährt hupend über den Platz.
Unberührte Natur
Eingefleischte Freisteher, die den Platz von früher kennen, schlagen innerlich die Hände über dem Kopf zusammen. Andere erfreuen sich dennoch am kleinen Paradies. Denn ob man möchte oder nicht: der Ort hat einen eigenen Zauber, dem man sich so leicht nicht entziehen kann.
Von hier aus lassen sich schöne Spaziergänge entlang der Küste machen. Wer ein Fahrrad hat, kann damit auf einer ausgewaschenen Schotterpiste am Wasser entlang bis nach Bolnuevo und weiter nach Puerto de Mazarrón fahren. Hier gibt es herrliche Ausblicke über die Küste. Vorbei geht es an kleinen Buchten mit im Winter völlig leeren Stränden. Die Hügel sind spärlich bewachsen und staubig, teilweise durchzogen von farbigen Schichten (sicher interessant für Geologen).
Ruhe pur
Wer hier an der Playa Percheles einen Wohnmobilstellplatz mit Parzellen, Rasenteppich und Überwinterungsprogramm erwartet, sollte besser einen anderen Platz wählen. Das gibt es hier nicht. Bunt ist die Schar der Camper. Es gibt alles vom Microcamper über den VW-Bus und Kastenwagen bis hin zum Liner oder Expeditionsmobil. Es bleibt zu hoffen, dass die Betreiber es schaffen, den Charme des Ortes zu bewahren und gleichzeitig der Natur zu ihrem Recht zu verhelfen, während die Camper den Platz und seine Umgebung genießen.
Wir haben hier zwei sehr ruhige Nächte verbracht. Denn neben der herrlichen Natur gibt es in der Umgebung keine Straßen und kaum künstliches Licht. Ideale Bedingungen, um richtig auszuspannen und gut zu schlafen. Die einzigen Lärmquellen sind Wind und Meer. Und deswegen kommen ja auch alle hierher…
Wiedersehen macht Freude
Fun-Fact am Rande: als wir an unserem zweiten Abend hier noch einmal über den Platz geschlendert sind, haben wir einen weinroten Malibu Van mit Passauer Kennzeichen gesehen. Das konnten doch nur die beiden netten Menschen sein, die wir zuvor schon in Torre de la Horadada getroffen hatten. Also näherten wir uns vorsichtig dem Fahrzeug. Und tatsächlich: sie waren es. Das Ganze endete gemeinsam mit Birgit und Helmut bei Sekt oben bei uns in Dizzy auf der Klippe. Ein schöner Abend unter netten Leuten: was will man mehr?
Es stinkt zum Himmel.Da werden Unwahrheiten verbreitet.Habe in den letzten Wochen mehrmals die Schlange bucht besucht.Keine Beschränkung beim Strandzugang.Nur das Parken ist mit einem Obolus verbunden.Abwasser ein geschlossenes System.Die Geschäfte im Ort sind froh über die Umsatzsteigerung. Vor 3 Jahren hat ein Hollendischer Investor für das Grundstück 2,4 Millionen€ geboten.Da sind die 150000€ lächerlich.Das stinkt nach Korruption, nach der geplanten Enteignung wird das Grundstück in kurzer Zeit in Privatbesitz übergehen und wie Wunder,es entstehen Hotels(wie immer in Spanien)
Das muss ich gar nichts dazu sagen , warum ? Weil Wolfgang recht hat
Ja, es ist eine große Schweinerei die dort am Laufen ist. Enteignung für einen Privatinvestor. Wir waren sehr zufrieden mit dem Stellplatz auch wenn er nicht perfekt ist. Man kann dem Betreiber nur die Daumen drücken dass diese Machenschaften gestoppt werden !!!
Naja, wer ohne Genehmigung baut sollte sich nicht wundern wenn es Konsequenzen gibt, wäre ja in D auch nicht anders…
war im Januar 2022 auch für ein paar Tage da. Für mich ein toller ruhiger Stellplatz,der bestimmt noch lange wäre, würde es die Geldgier nicht geben. Wie auch immer, ich drücke dem Besitzer die Daumen, dass es noch lange diesen Platz gibt.
Es ist an sich schade das dort so viele Wohnmobile stehen .Das macht die Bucht nicht schöner. Noch schlimmer allerdings wäre es wenn dort eine Hotelanlage errichtet würde.
Wir waren im Dezember 2022 fast 4 Wochen auf diesem wunderschönen Stellplatz und hatten das Glück ganz vorne am Strand ein Plätzchen zu ergattern.
Das Flair dieses einfachen und gleiwohl auch fast magischen Ortes ist einzigartig. Man kann wandern, bis einem die Füße abfallen, fahradfahren, schwimmen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Alle Leute auf dem Platz waren locker und entspannt.
Morgens kommt laut hupend ein Bäcker mit allerlei Leckereien, Brot und Brötchen, ansonsten muss man in den ca. 3 km entfernten Ort zum Einkaufen fahren, am besten mit dem Fahrrad.
Die Ver- und Entsorgung sind einfach aber absolut ohne Gestank, wie hier jemand geschrieben hat. Es gibt 4 Toiletten und 2 Duschen mit warmem Wasser (1,-€ für 2 Minuten) das reicht.
Für uns waren es unvergessliche Tage, zumal das Wetter mitgespielt hatte. Jeden Tag blauer Himmel und die Serne in der Nacht… Einfach nur herrlich!
Natürlich muss man autark sein, sonst braucht man dort gar nicht hinzufahren.
Aber das ist ja das Schöne, das einfache Camping ohne grossen Firlefanz und wunderschöner Natur.
Der Palmenstrand hat mich sehr an Marokko erinnert, wo wir anschließend auch noch hingefahren sind.
Des öfteren haben wir die Polizei auf dem Platz gesehen, die den Betreibern das Leben schwer machen.
Hoffentlich können sie diesen Platz noch eine Weile halten…
Wir werden es sehen diesen Winter!!!