Kastenwagen Übernahme: was du nicht vergessen solltest

Kastenwagen Übernahme: was du nicht vergessen solltest

4. Februar 2021 0 Von Frauke von Clever unterwegs

Es ist so weit: dein neuer Kastenwagen steht bei deinem Händler. Gerade wenn du vorher noch kein Wohnmobil oder keinen Kastenwagen besessen hast, kannst du bei der Kastenwagen Übernahme das eine oder andere vergessen. Wir zeigen dir, worauf du achten und wonach du fragen solltest. Übrigens: unsere Checkliste ist auch für gemietete Wohnmobile geeignet.

Basisfahrzeug: worauf es bei der Übergabe ankommt

Bestimmt hast du schon mal ein Auto gekauft. Und auch dort eine Übernahme erlebt. Keine große Sache, aber dennoch gibt es immer einige Sachen, die erklärungsbedürftig sind. Dazu kommen die Dinge, die man einfach mal checken sollte. Denn gerade wenn dein Kastenwagen-Händler nicht in deiner Nähe ist, sind spätere Reklamationen eigentlich immer mit Aufwand verbunden.

Kastenwagen Übernahme: ist alles so wie du es wolltest?

Nimm dir vor der Übergabe die Zeit, nochmal genau zu checken, was du bestellt hast. Manche Dinge sieht man ja nicht auf den ersten Blick. Automatik, Alarmanlage oder Rückfahrkamera, du solltest dich nochmal genau darauf konzentrieren, was du haben willst. Es gab schon Kastenwagenfahrer, die kamen ohne Sitzheizung oder mit der falschen Heizung nach Hause. Und hatten das noch nicht einmal gemerkt. Also: nochmal die Bestellung raussuchen und alle Extras merken oder aufschreiben.

Und genau auf diese Ausstattungsmerkmale solltest du zunächst auch dein Augenmerk richten: schau einfach, ob alles an Bord ist. Und dann geht es daran, zu prüfen, ob alles auch wirklich funktioniert. Anfangen kannst du mit dem Fahrerhaus. Prüfe zunächst, ob die Zentralverriegelung und die anklappbaren Spiegel (falls du welche hast) das tun, was sie sollen. Dann kannst du die Zündung anmachen und alles, was im Basisfahrzeug elektrisch ist, auf seine Funktion überprüfen: elektrische Fensterheber, Radio oder USB-Anschlüsse im Fahrerhaus.

Basisfahrzeug in Ordnung?

Ein erster Blick durch die Rückfahrkamera kann an dieser Stelle auch nicht schaden. Wenn du Rückfahrwarner / Park Distance Control bestellt hast, kannst du zusammen mit einer weiteren Person prüfen, ob sie auch funktioniert: Rückwärtsgang rein, Person hinter dem Auto, piepiepiep. Und deine Fensterheber kannst du jetzt auch mal ausprobieren, ebenso das Licht.

Na klar, wenn du bestimmte Sitzpolster oder auch eine Sitzheizung geordert hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Ausprobieren. Falls es nicht zu kalt ist, kannst du mal die Klimaanlage laufen lassen. Du solltest relativ schnell merken, ob sie wirklich kühlt. Natürlich funktioniert sie nur dann, wenn der Motor auch an ist.

Wenn du eine Alarmanlage für dein Fahrzeug bestellt hast, kannst du jetzt nochmal das Fahrzeug verlassen und dir von deinem Händler die Funktion erklären lassen. Dabei könnt ihr sie auch gleich ausprobieren. Lass dir zeigen, wie sie ausgeht, falls sie mal falschen Alarm gibt.

Radio checken nicht vergessen

Dein Radio oder Naviceiver verdient besondere Aufmerksamkeit. Ist es das richtige Gerät? Ist es auch – wie bei Wohnmobilen üblich – mit der Aufbaubatterie verbunden, damit du auch im Stand Musik hören kannst? Gibt es einen separaten Schalter, mit dem du die Stromversorgung des Radios trennen kannst? Wenn der Naviceiver nicht so angeschlossen ist, funktioniert er ja nur, wenn die Zündung an ist. Eine leere Batterie ist dann schnell vorprogrammiert, wenn du mit dieser Ausstattung lange Radio hörst. Du siehst: bei der Kastenwagen Übernahme kann man leicht etwas vergessen.

Hast du diese Basics überprüft, kannst du dich an die Feinheiten machen: ist die richtige Navigations-Software an Bord? Sind alle Karten aufgespielt? Jetzt kannst noch checken, ob das Radio ordentlich funktioniert. Checke auf jeden Fall auch den DAB+ Empfang, denn hier passieren oft einige Fehler, was die Antenne angeht. Du siehst schon: ein paar Details sind bei der Übernahme des Kastenwagens schon zu beachten.

Es versteht sich von selbst, dass du bei guter Beleuchtung einmal um das ganze Fahrzeug herumgehen solltest, um die Karosserie auf eventuelle Schäden zu prüfen. In dunklen Hallen kann das schwierig sein, deshalb kannst du das vielleicht erst am Ende der Übernahme machen, wenn das Wohnmobil die Halle verlassen hat.

Kastenwagen Übernahme: Aufbau checken

Ich hoffe, du erinnerst dich noch daran, welche Ausstattung du genau bestellt hast, denn jetzt kannst du deinen Aufbau checken. Stimmt die Oberfläche deiner Möbel und der Stoff deiner Sitze? Dann kannst du jetzt ja anfangen, die Oberflächen zu begutachten. Gibt es irgendwo Kratzer oder Blasen? Dann solltest du das deinem Händler sofort sagen. Das selbe gilt natürlich für die Kanten aller Möbel. Nimm dir die Zeit und probiere ganz in Ruhe alle Klappen, Schubladen und Schränke aus, auch wenn der Händler daneben steht. So viel Zeit muss einfach sein.

Genauso machst du es auch mit den Fenstern, Rollos und einfach allen Dingen, die sich irgendwie im Inneren bewegen lassen. Schau nach, ob alle Schrauben gut angezogen sind (soweit du das sehen kannst) und ob dir sonst irgendetwas komisch vorkommt. Vergiss nicht die Dachluken. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch gleich nachschauen, ob die Fahrerhaus-Verdunkelung sich schließen und öffnen lässt. Genauso machst du es jetzt mit den Fliegengittern, die hoffentlich alle vorhanden und auch leichtgängig sind. Auch das gehört zu der Kastenwagen Übernahme einfach dazu.

Hast du ein Hubbett? Dann probier schnell mal aus, ob es sich gut bedienen lässt und auch, ob die passende Leiter dabei ist. Der Händler sollte dafür gesorgt haben, dass deine Batterien geladen sind und du nun auch alles, was Strom braucht ordentlich testen kannst. Fang einfach bei den Lampen an und vergiss bitte nicht die im Bad dabei.

Kastenwagen Übernahme: Bedienpanel verstehen

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass dir der Händler das Bedienpanel deines Kastenwagens erklären sollte. Wie schaltet man es ein? Welche Funktionen gibt es? Welche Anzeigen geben Auskunft? Lass dir auch zeigen, wo der Stromkasten ist und wie du die Sicherungen finden kannst (die gehen schneller kaputt, als du denkst). Jetzt kannst du auch noch ausprobieren, ob die Steckdosen funktionieren (12 Volt und 230 Volt). Wenn du dazu kein Gerät dabei hast, kann dir dein Händler bestimmt eines ausleihen. Sollte ein Wechselrichter an Bord sein, lass ihn dir ebenfalls erklären und probiere ihn bei dieser Gelegenheit gleich aus.

Nimm dir jetzt die Küche vor. Lass dir die Funktionen des Kühlschranks zeigen und auch, wie man ihn – falls es ein Absorber ist – von Elektro auf Gas umstellt und umgekehrt. Bestimmt hat er auch eine Lüfterstellung und weitere Besonderheiten. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch den Händler nach den Bedienungsanleitungen (nicht nur für den Kühlschrank) fragen. Hoffentlich ist eine Gasflasche angeschlossen, damit du deinen Herd auch checken kannst. Wenn du ohnehin dabei bist: jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, dir die Heizung erklären zu lassen und auch gleich zu prüfen, ob sie funktioniert.

Jetzt kommt das Bad dran: vielleicht war dein Händler so nett, auch etwas Wasser in den Tank zu füllen, damit du die Wasserhähne mal ausprobieren kannst (auch den in der Küche). Im Winter ist das manchmal problematisch, weil bei Frost schnell mal etwas einfrieren kann. Das musst du mit dem Händler besprechen. Die Schrank-Klappen hast du ja schon getestet, dann kannst du dich jetzt an die Toilette machen.

Camping-Toilette: man muss wissen, wie sie funktioniert

Wenn dies deine erste Camping-Toilette ist, lass dir ihre Funktionen genau erklären. Lass dir vom Händler zeigen, wie du von außen die Kassette entnimmst und wie du sie leeren kannst. Lass dir auch erklären, wie du mit der Chemie umgehen musst. Wenn in deinem Bad irgendeine Sonder-Ausstattung ist, probiere auch diese vorsichtshalber aus (Schwenkbad, Klappwaschbecken, etc.).

Jetzt geht es nach draußen. Lass dir genau zeigen, wie du die diversen Klappen, Anschlüsse und Türen benutzt und prüfe, ob du auch alle Schlüssel hast (Toilettenklappe, Wasserverschluss, etc.). Erstmal kannst du dich um das Wasser kümmern? Wo musst du das Frischwasser einfüllen, wie funktioniert der Tank (du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Leute bei mir anrufen, um zu fragen, wo man das Frischwasser beim Clever Celebration ablässt)? Gleich kannst du weiter zum Abwassertank übergehen. Lass dir zeigen, wie man ihn öffnet und wo du ihn findest. Schau bitte auch nach, ob irgendwo Wasser austritt. Manchmal sind Leitungen nicht oder nicht gut angeschlossen.

Ohne Gasflasche? Lieber nicht

Und weil wir bei den „Betriebsstoffen“ sind: wenn du noch nie mit einer Camping-Gasflasche zu tun hattest, solltest du dir auch genau erklären lassen, wie man sie anschließt und woran man merkt, dass sie leer ist. Wenn du eine automatische Umschaltanlage (z. B. Truma Duocontrol) hast, lass dir zeigen, wie sie funktioniert. Wenn du eine Dieselheizung hast, hast du übrigens normalerweise auch eine Gasflasche, und sei sie auch noch so klein. Lass dir auch die Feinheiten deiner Dieselheizung genau erklären.

Nicht vergessen solltest du, die Markise einmal auszufahren (falls du eine hast). Probiere sie in Ruhe aus, auch die Stützfüße. Für viele ist überraschend, dass die Stützfüße sich gar nicht so leicht ausklappen lassen. Vergiss nicht, deine Markisenkurbel am Ende einzupacken! Teste jetzt auch die Trittstufe und die Satellitenanlage und den Fernseher (falls vorhanden). Hast du eine Solaranlage? Dann solltest du auch ihre Bedienung verstehen und ausprobieren, soweit möglich.

Auch den Landstrom testen

Schließe ruhig mal den Landstrom an, um zu testen, dass alles in Ordnung ist. Und weil ja eh die Gasflasche schon an Bord ist, kannst du auch gleich noch die Heizung ausprobieren. Kommt wirklich aus allen Auslässen warme Luft. Kommt warmes Wasser aus dem Boiler? Und: funktioniert ein eventuell vorhandener beheizter Abwassertank? Übrigens, die Schalter für die beheizten Tanks befinden sich manchmal an den aberwitzigsten Stellen!

Zum Schluss solltest du nicht vergessen, auch das Reserverad zu checken oder eben das Reifenkit, falls kein Reserverad vorhanden ist. Ein Verbandskasten ist nicht immer an Bord, ebenso wenig Warndreieck und Warnwesten. Die solltest du so bald wie möglich an Bord nehmen.

Jetzt hast du es fast geschafft! Kontrolliere am Ende noch alle Unterlagen. Hast du den Fahrzeugschein, den Brief und das Gasheft? Und: passt er auch zum Fahrzeug? Manchmal wurden nämlich komische Sachen in den Schein eingetragen, zum Beispiel die falsche Anzahl an Sitzplätzen…

Fertig! Lass dir die Schlüssel geben und starte in dein Abenteuer mit deinem neuen Kastenwagen!

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