Bayerische Seen – ein Wochenende mit dem Kastenwagen
14. Juni 2019Bayern hat viele Seen. Besonders schön sind die im Allgäu. Wir haben ein verlängertes Wochenende genutzt, um ein wenig in die Märchenwelt von König Ludwig einzutauchen. Bayerische Seen sind auf jeden Fall eine Reise wert. Und könnten problemlos einen ganzen Urlaub füllen. Ein paar Tipps für ein entspanntes Wochenende.
Los ging es von München aus. Nach einem wunderbaren Abend mit guten Freunden und einem ausgedehnten Frühstück machten wir uns an die erste Tagesetappe: nach Andechs. Wir folgten dem legendären Ruf des heiligen Bergs. Der ist allerdings nicht besonders hoch. Legendär ist er natürlich, weil das Kloster schon seit Jahrhunderten ein wichtiges Pilgerziel ist. Und die Pilger mussten versorgt werden.
Andechs und der Ammersee
Und das hatten und haben die Mönche einfach drauf. Bier wird dort in guter Qualität gebraut und die Braustube mit teilweise herrlicher Aussicht bietet original Bayerisches zu guten Konditionen. Aber: von Anfang an. Zunächst suchten wir uns einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz direkt unterhalb des Klosters. Schließlich wollten wir nach dem Biergenuss nicht mehr fahren müssen.
Da wir schon am späten Vormittag dort ankamen, war es kein Problem, einen Platz zu bekommen. Später am Nachmittag war alles voll, abends parkten etliche Wohnmobile auf dem kostenlosen Pkw-Parkplatz nebenan. Das schien niemanden zu stören. Der Platz ist geschottert und parzelliert. An der dem Kloster abgewandten Seite gibt es einen kleinen Grünstreifen, auf dem man sich ein wenig ausbreiten kann, wenn man möchte. In der Stellplatzgebühr ist ein Verzehrgutschein für die Kloster-Gastronomie enthalten. Es gibt alle Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten und nachts ist es sehr ruhig.
Bayerische Seen: der Ammersee
Nachdem wir also unser „Quartier“ bezogen hatten (mit Blick auf das Kloster Andechs) machten wir uns auf den Weg, um einen kleinen Imbiss zu ergattern. Das taten wir nicht, ohne vorher die gesamte Klosteranlage in Augenschein genommen zu haben. Sakralbauten sind ja immer auch ein bisschen Geschmackssache. Mir hat am Kloster am besten die Lage gefallen, schön oberhalb des Ammersees. Das Kloster ist ein wichtiges Pilgerziel. Die Kirche ist extrem prunkvoll dekoriert, das war uns ein bisschen zu viel. Mehr über das Kloster Andechs gibt es hier.
Zum Kloster gehört die Brauerei, es gibt außerdem eine Metzgerei, die nur freitags geöffnet ist und einen Klosterladen mit allerhand Devotionalien. Dazu kommt – neben dem Kloster selbst mit seiner Kirche – ein Gasthaus, eine Braustube und die Außengastronomie. Eine schöne Anlage mit viel Grün, die auch für ausländische Touristen ein Magnet ist. So sollte man sich nicht wundern, wenn einem Heerscharen von Bustouristen über den Weg laufen. Wir waren freitags da, samstags oder sonntags ist es sicherlich wesentlich mehr gefüllt. Denn von München aus lässt sich Andechs sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.
Ein Bier geht immer
Nach einer Stärkung in Andechser Braustüberl war uns allerdings nach Bewegung. Wir liefen also auf dem Wanderweg hinunter nach Herrsching am Ammersee. Das ist ist ein entspannter Spaziergang immer bergab. Verlaufen kann man sich nicht, es ist sehr gut ausgeschildert. Wir genossen den Ausblick auf den See bei einem Eis und erkundeten noch die Uferpromenade. Auf den See blicken, ein paar Schritte laufen, wieder auf den See blicken… Bayerische Seen können so herrlich sein! Was will man mehr? Für den Rückweg nahmen wir den Bus. Der fährt regelmäßig wieder hinauf zum Kloster. Wir waren etwas faul.
Und so ging es auch weiter. Ein wenig im Gras im Schatten liegen und dann den Abend bei lecker Bier ausklingen lassen. Das Leben kann so einfach sein! Eine sehr ruhige Nacht ließ uns am nächsten Morgen erfrischt aufwachen. Der Bäcker ist in der Nähe, sodass auch die morgendlichen Brötchen schnell auf dem Tisch liegen.
Für uns sollte es nun weitergehen in Richtung Füssen und Forggensee. Denn schließlich wollten wir ja die bayerischen Seen unsicher machen. Den See konnten wir schon auf der Fahrt nach Füssen genießen. In Füssen gibt es mehrere Wohnmobilstellplätze. Die entsprachen allerdings so gar nicht unserem Geschmack. Reine Parkplätze ohne irgendetwas Schönes drumrum. Wer allerdings in Füssen ist, um die touristischen Highlights wie die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau zu besichtigen, findet hier sicher einen Platz für die Nacht. Und natürlich ist auch die Füssener Altstadt einen Besuch wert.
Füssen lohnt
Wir parkten erstmal am Straßenrand einer größeren Straße und machten uns zu Fuß auf in die Altstadt. Füssen ist bayerisches Klischee pur. Es gibt alles, was sich ausländische Touristen wohl unter Deutschland vorstellen, aber da kann Füssen ja nichts dafür. Das ist hier einfach so. Man kann sich darauf einlassen. Bei Weißwürsten und Bier zum Beispiel. Und dann noch den Lechfall anschauen.
Den erreicht man nach einem kleinen Spaziergang bequem von der Innenstadt aus. Auch wenn er an sich kein natürlicher Wasserfall ist, so beeindruckt er doch mit seinen Wassermassen und der tief eingeschnittenen Klamm unterhalb. Man kann den Wasserfall bequem besuchen. Der Maxsteg führt gewissermaßen direkt darüber. Auch der Lechfall ist natürlich kein Geheimtipp. Hier laufen viele Leute herum. Aber das ist an schönen Orten einfach so. Die Menschenmassen bei den bekannten Schlössern wollten wir dann doch nicht sehen. Als Kinder hatten wir diese beiden Hotspots schon unabhängig voneinander mit unseren Eltern besucht. Und: einmal im Leben reicht!
Platz mit Aussicht auf den Forggensee
Uns war es nach einem richtig schönen Platz mit Aussicht auf einen See. Uns war klar, dass das auf einem der zahlreichen Campingplätze eher schwierig werden würde, denn Plätze direkt am See sind dort naturgemäß Mangelware. So ließen wir uns von Park4Night inspirieren. Und, was soll ich sagen: wir wurden fündig.
Diesen wunderbaren Platz mit Sicht auf den Forggensee und im Hintergrund das Schloss Neuschwanstein haben wir für eine ausgedehnte Pause genutzt. Wenn ihr ihn findet, lasst ihn ordentlich zurück. Wir haben davon gehört, dass schon die ersten Anwohner sich über die dort häufig anzutreffenden Wohnmobile beklagen. Parken ist dort aber kein Problem.
Mit dem Fahrrad um den Forggensee
Nach ruhiger Nacht stand am nächsten Morgen die Radtour rund um den Forggensee an. Das ist nichts für Kampfradler. Man könnte diese Tour auch problemlos mit einem Hollandrad machen. Auch wenn wir hier im Allgäu sind, ist es weitgehend flach. Es gibt eine etwas längere Steigung, bei der man auch schieben kann. Ansonsten braucht man wirklich kein spezielles Equipment. Es geht größtenteils abseits der Straßen und wenn auf Straßen, dann auf einem separaten Radweg. Zu großen Teilen verläuft der Weg direkt am See entlang.
Herrliche Natur, die Aussicht auf den Forggensee, Blick auf die Schlösser, es ist alles dabei, was einem das Herz aufgehen lässt. Auch Füssen liegt am Wegesrand, was für uns noch einen Abstecher wert war. Ein Eis musste her. So gestärkt konnte es weitergehen, vorbei an schönen Badeplätzen und kleinen Bootshäfen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere Informationen
Wir rasteten an manchen Stellen und genossen den wunderbaren Sonntag im bayerischen Seenland. Abends traten wir die Heimreise an.